Köln – Was passiert, wenn man aus den drei schlechtesten Kölschsorten, einem Liter Klosterfrau Melissengeist, einem Barthaar von Geißbock Hennes und einem alten Dokument einen Zaubertrank braut? Was haben drei trinkfreudige Rentner, eine Kioskbesitzerin, eine Psychiatrie-Krankenschwester, ein Spieleshop-Betreiber und eine Bloggerin mit der Begnadigung einer angeblichen Hexe zu tun? Wie passt Gloria von Thurn und Taxis da hinein? Und warum hat sie gleich ihre Anwältin mitgebracht?

Insgesamt rund 20 Rollen

Das sind nur einige Fragen, die im neuen Stück von „Mission Colonia“ beantwortet werden. Nach der Heiligen Ursula haben sich Kristina Kruttke, Sonja Kling und Anne Rothäuser erneut eine Kölner Frauenfigur ausgesucht, deren Leben tragisch endete. „Der Henoth Skandal“ rankt sich um Katharina Henoth, die in Köln 1627 als – erste – Hexe verbrannt wurde. In der jüngeren Vergangenheit sorgte ihr Fall immer wieder für öffentliche Spekulationen. So heißt es, die Tochter und Erbin eines kaiserlichen Generalpostmeisters sei den Fürsten von Thurn und Taxis, die das Postmonopol für sich beanspruchten, im Wege gewesen.

Auf die Bühne gebracht wird „Der Henoth Skandal“ in bewährter Manier als „Action-Lesung“. Die Darstellerinnen sitzen zwar die ganze Zeit auf ihren Plätzen, doch Szenenwechsel, insgesamt rund 20 Rollen und zahlreiche Requisiten in Form comichafter Zeichnungen (aus der Feder von Rothäuser) sorgen dafür, dass es keinen Moment langweilig wird.

Auch interessante Fakten werden vermittelt

Die Haupthandlung ist angesiedelt im Jahr 2012, als Katharina Henoth schließlich offiziell begnadigt wurde. Im Mittelpunkt steht ihre Nachfahrin, die Krankenschwester Katha Henoth (Kruttke), deren Leben durch die Nachricht durcheinandergewirbelt wird – es gilt, im Namen Katharinas noch eine letzte Mission zu vollenden. Unterstützt wird sie dabei von ihren besten Freunden Sunny (Rothäuser) und Murat (Kling).

Bei aller Komik und Unterhaltung werden den Zuschauern dabei auch einige interessante Fakten vermittelt, die man so vermutlich noch nicht kannte. Aufführungsort ist das Brauhaus Gilden im Zims. Einige Lesungen sind bereits ausverkauft. Eine Übersicht über anstehende Termine und verfügbare Tickets gibt es unter www.mission-colonia.de. (dab)