„Einfach mal Fresse halten“Irritation um Zitat des Kölner Polizeipräsidenten Jacob
Polizeipräsident Jacob: Aussage sorgt für Wirbel.
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Köln – Die Kritik an der kleinen Polizeireform ärgerte Behördenleiter Uwe Jacob gehörig. Das war dem Polizeipräsidenten am 9. Juli bei der Vorstellung der Pläne vor Journalisten deutlich anzumerken. Jacob sprach von im Vorfeld verbreiteten „Fake-News“ und falschen Aussagen von Seiten der Politik. Vor dem Pressetermin hatte Jacob auf einer internen Veranstaltung vor etwa 400 Mitarbeitern erläutert, warum er innerhalb der Behörde rund 100 Beamte umschichtet, und auch dort machte Jacob seinem Ärger Luft.
Der Polizeipräsident ging auf Äußerungen des Mülheimer Bezirksbürgermeisters Norbert Fuchs (SPD) ein, der öffentlich die Pläne kritisierte und bei einer Umsetzung von fehlenden Beamten im Veedel sprach. In der Versammlung sagte Jacob einen Satz, der nun für viel Wirbel sorgt und ein Nachspiel im Landtag haben wird.
„Beleidigenden Äußerungen“– Konsequenzen ungewiss
„Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“, sagte der Polizeipräsident zu den Äußerungen von Fuchs. Der ehemalige Kölner SPD-Fraktionschef und Landtagsabgeordnete Martin Börschel fragt in einer Kleinen Anfrage NRW-Innenminister Herbert Reul, welche Konsequenzen die Landesregierung nun ziehen will. Börschel sprach von „beleidigenden Äußerungen“. Und: „Wie bewertet die Landesregierung die interne und externe Kommunikation des Polizeipräsidenten zu den geplanten Umstrukturierungen?“
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Behördenleiter Jacob bestätigte am Sonntag auf Anfrage, dass er diesen Satz so gesagt hat, und erklärte diese Aussage: „Ohne mit mir gesprochen und damit Sachkenntnis erlangt zu haben, hat der Bezirksbürgermeister Aussagen gemacht, die bei den Menschen Ängste verursachen könnten. Ich habe deshalb gesagt, dass ich dazu gerne den Kabarettisten Dieter Nuhr zitieren würde“. Damit die Mitarbeiter bei der Versammlung auch verstehen, was er meinte, habe er Dieter Nuhr „sinngemäß und bewusst pointiert zitiert“.
Nuhr hatte den Satz erfolgreich in einem seiner Bühnen-Programme verwendet. Jacob bedauerte, dass der Satz in die Öffentlichkeit gelangte und bot Fuchs ein Gespräch über die Fakten an. Den Satz selbst bedauert Jacob nicht. Teilnehmer der Veranstaltung berichten, dass Jacob die Pläne ansonsten ruhig vorgetragen hat. Norbert Fuchs war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.