„Heimat im Wandel“Greven-Stiftung erstellt Foto-Datenbank mit Heimatorten aus NRW

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Große Freude beim Vorstand der „Irene und Sigurd Greven-Stiftung“, Damian van Melis: Von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach erhielt er einen Scheck über rund 200 000 Euro.

Große Freude beim Vorstand der „Irene und Sigurd Greven-Stiftung“, Damian van Melis: Von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach erhielt er einen Scheck über rund 200 000 Euro.

  • „Dat es Heimat“ denkt man als Kölner sofort, wenn man den Dom sieht. Aber auch der Sportplatz, auf dem man Fußball gespielt hat oder der Kiosk um die Ecke sind Heimatorte.
  • Ein neues digitales Projekt der Greven-Stiftung soll nun diese oft versteckten und unauffälligen Orte in einer Foto-Datenbank zusammenführen.
  • „Es gibt tausende Aufnahmen vom Kölner Dom. Wir konzentrieren uns daher auf Fotos von Vorstädten und ländlichen Gebieten und wollen so eine kulturelle Lücke schließen“, so Damian van Melis, Vorstand der Stiftung.

Köln – Was verbinden Menschen mit Heimat? An welche Bilder erinnern sie sich? Als Kölner denkt man sofort an den Dom. Und eine Aufnahme des Weltkulturerbes im Internet zu finden, ist dann auch kein Problem. Aber viele Menschen haben vielleicht eher ihren Kölner Stadtteil oder ihr Heimatdorf vor Augen, den Sportplatz, auf dem sie Fußball gespielt haben oder den Kiosk um die Ecke – Motive, von denen es meist aber nur wenige oder gar keine Bilder im Netz gibt.

Ein neues digitales Projekt der „Irene und Sigurd Greven Stiftung“ mit dem Titel „Heimat im Wandel“ soll nun diese oft versteckten und unauffälligen Orte in einer Foto-Datenbank zusammenführen und sichtbar machen. Per Suchfunktion sollen die Nutzern so diese „Heimatorte“ in ganz Nordrhein-Westfalen zuhause am PC oder im Smartphone aufrufen und Veränderungen der Orte im Laufe von fünf Jahrzehnten in Bildern nachvollziehen können.

Vorstädte und ländliche Gebiete im Vordergrund

„Es gibt tausende Aufnahmen vom Kölner Dom. Wir konzentrieren uns daher auf Fotos von Vorstädten und ländlichen Gebieten und wollen so eine kulturelle Lücke schließen“, führte Damian van Melis, Vorstand der Stiftung, im Greven-Haus an der Neuen Weyerstraße aus. Dorthin hatte die Stiftung am Dienstagmittag eingeladen, um den offiziellen Startschuss des Projektes „Heimat im Wandel“ mitzuteilen.

Zudem überreichte NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach einen Scheck des Landes Nordrhein-Westfalens in Höhe von rund 200 000 Euro, die rund 90 Prozent der Anschubkosten decken. Die restlichen zehn Prozent übernimmt die Stiftung selbst. Scharrenbach sprach von einer „Liebeserklärung an das Land“. Die Menschen können sich so einfach per Klick an ihre Wurzeln erinnern.

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Als ersten großen Schritt des Projektes will das Team von mehr als zehn Mitarbeitern rund 30 000 Fotos aus unterschiedlichen Quellen einstellen, jeweils versehen mit Informationen zu Fotograf, Ort, Datum der Aufnahme und, wenn vorhanden, einer passenden Geschichte oder historischen Einordnung. Darunter sind Heimataufnahmen bekannter Fotografen wie Volker Döhne, Christel Fomm oder Andreas Fragel. Aber auch die Kölnische Rundschau stellt ihr umfangreiches Foto-Archiv dem Projekt zu Verfügung.

Einsatz moderner Technik und künstlicher Intelligenz

„Wir nutzen modernste Technik, um alte Fotografien in hoher Qualität einzuscannen und zu digitalisieren“, schildert Projektleiter Dennis Janzen eine Hauptarbeit des Teams. Über eine auf Google-Technologie aufbauende Suchfunktion sollen die Nutzer per Stichworteingabe die gewünschten Aufnahmen in der Datenbank finden können. „Unser Partner, die Düsseldorfer Digital-Agentur TWT, hilft uns dabei, sogar Teil-Motive auf den Fotografien wie einzelne Kirchen, Höfe oder Persönlichkeiten über Such-Algorithmen finden zu können“, so Janzen weiter. Die Nutzung von Google-Hochleistungsrechnern erlaube es auch, Ausschnitte der Fotos in hoher Auflösung heranzuzoomen, sodass bis zu achtfache Vergrößerungen ohne Qualitätsverlust möglich seien.

In knapp einem Jahr sollen die ersten rund 30 000 Fotografien, inklusive einer Hochleistungssuchfunktion, der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

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