Abo

„JPX Jet Protector“Ordnungsamt wird nicht mit Reizgaspistolen ausgestattet

Lesezeit 2 Minuten
Immer mittendrin: Mitarbeiter des Ordnungsdienstes geraten häufig in Konflikte, hier sind sie bei einem Einsatz am Brüsseler Platz zu sehen.

Immer mittendrin: Mitarbeiter des Ordnungsdienstes geraten häufig in Konflikte, hier sind sie bei einem Einsatz am Brüsseler Platz zu sehen.

Köln – Die Außendienstmitarbeiter des Kölner Ordnungsamts werden nun doch nicht mit Reizgaspistolen vom Typ „JPX Jet Protector“ ausgestattet. Die Verwaltung hatte Ende 2017 vorgeschlagen, zum Schutz der Ordnungskräfte solche Hochleistungs-Sprühgeräte zu beschaffen, die wie eine Handfeuerwaffe aussehen. Begründung: Höhere Treffsicherheit und Reichweite, auch bei Wind und Regen.

Doch nachdem Ende März in Bergisch Gladbach ein 30-Jähriger durch einen aus nächster Nähe abgegebenen Schuss aus einer Pfefferpistole tödlich verletzt worden war, lehnt die Politik das martialisch anmutende Pistolen-Modell ab. „Wir wünschen uns für die Ordnungskräfte ein Pfefferspray, wie es zur Standardausrüstung der Polizei gehört“, sagte CDU-Chef Bernd Petelkau der Rundschau.

Das könnte Sie auch interessieren:

Gemeinsam mit den Grünen forderte er im Verwaltungsausschuss Stadtdirektor Keller auf, statt der Hochleistungspistolen ein optisch weniger auffälliges Reizstoffspray zu beschaffen. Auch die SPD lehnt Sprühgeräte in Pistolenform ab. „Solche Pfefferpistolen, die echten Waffen ähnlich sehen, provozieren Missverständnisse und können zur Eskalation beitragen“, so SPD-Ratsherr Gerrit Krupp.

Alles zum Thema Polizei Köln

Der Verwaltungsausschuss beschloss einen Antrag von CDU und Grünen, wonach bei der Weiterentwicklung des Leitbilds für den Ordnungsdienst der Schwerpunkt auf der „moderierenden, konfliktlösenden Kompetenz“ der Außendienstkräfte liegen soll. Die bestehenden Ordnungspartnerschaften zwischen Polizei und Ordnungsdienst sollen ausgebaut werden, der Bezirk Innenstadt soll dafür ein Pilotbezirk sein.

Das Schulungskonzept für die Außendienstkräfte wird ergänzt um die Kompetenzbereiche „Konfliktlösungsstrategien“, „Interkulturelle Kompetenzen“ und „Selbstverteidigungstechniken“. Es soll regelmäßige Supervisions-Gespräche angeboten werden, bei denen besonders konfliktträchtige Arbeitssituationen besprochen und Lösungen entwickelt werden können. Dem Ausschuss soll jährlich ein Bericht über den Einsatz der Teleskopabwehrstöcke sowie der Reizstoffsprühgeräte vorgelegt werden.

Rundschau abonnieren