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„Katastrophe“Wie Kölner Clubs und Bars vor der drohenden Schließung zittern

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Symbolbild 

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Köln – Die schlimmsten Befürchtungen der Clubbesitzer und Barbetreiber drohen wahr zu werden. Nach den jüngsten Ankündigungen der Landespolitik, Diskotheken und Bars wieder schließen zu wollen, scheint in Köln zumindest niemand mehr allzu große Hoffnungen zu haben, noch lange Gäste empfangen zu dürfen – auch wenn ein konkreter Beschluss noch aussteht.

„Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir schließen müssen, wir fragen uns nur, wann“, sagt Bootshaus-Inhaber Tom Thomas. Schon die drohende Schließung generell sei mit Blick auf die Mitarbeiter „eine Katastrophe“. Viel schlimmer sei aber, dass niemand planen könne, weil mit den Betreibern nicht kommuniziert würde. „Wir können angesichts der Zahlen durchaus verstehen, dass wir zu machen müssen, aber dass ständig etwas Neues beschlossen wird, ist einfach nicht zielführend“, kritisiert Thomas. Für ihn sei das Modell 2G-Plus mit Abstand das sicherste.

„Eine Lüge“ der Politik

So sieht das auch Claudia Wecker vom Studentenclub „Das Ding“ auf den Ringen. Auch sie rechnet damit, dass eine Zwangsschließung kommen wird. Sie kritisiert die Argumentation der Landesregierung, dass anhand der Luca-App deutlich geworden sei, dass Clubs und Bars zu den Pandemietreibern gehörten. „Diese Argumentation ist in meinen Augen schon unverschämt, denn die App wird ausschließlich in Clubs und Bars benutzt. Wenn man die auch im Einzelhandel einsetzen würde, würde dieser ebenso als Pandemietreiber identifiziert werden. Hier wird eine Lüge aufgetischt und anhand dieser Maßnahmen beschlossen“, ärgert sie sich. Durch die Schließungen werde nun wieder kontrolliertes gegen unkontrolliertes Feiern getauscht, was die Zahlen noch viel eher in die Höhe treiben werde.

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Damit rechnet auch Jens Ponke von der Wohngemeinschaft im Belgischen Viertel. Er kritisiert die mangelhafte Kommunikation. „Wir wissen noch nicht einmal, ob wir betroffen sind. Wir haben eine Schankwirtschaft, aber eine Bar im klassischen Sinn sind wir nicht“, erklärt er. Aber selbst wenn sein Betrieb nicht darunter fallen sollte, merke er ein Wegbleiben und Verunsicherung bei den Gästen. „Die Politik ruft dazu auf, die Innenräume zu meiden und macht unter anderem die Gastronomie undifferenziert als Infektionstreiber aus“, schrieb die Wohngemeinschaft auf ihrer Facebook-Seite. Ponke gegenüber der Rundschau: „Wir denken, dass wir mit unserer 2G-Plus-Regelung eigentlich sehr sicher gefahren sind.“

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