„Köln ist sehr vorbildlich“Armin Laschet besucht Gesundheitsamt und Test-Labor

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Ministerpräsident Armin Laschet (r.) beim Besuch eines Raums für Corona-Abstriche im Kölner Gesundheitsamt.

Köln – Ja, auch er sei schon auf das Corona-Virus getestet worden, bekannte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (59, CDU). Es habe einen Verdacht gegeben, der Test sei negativ ausgefallen. „Im Moment gibt es keinen Anlass für einen Test, aber wenn, dann muss es auch sehr schnell passieren“, sagte Laschet am Freitag beim Besuch des Labors Dr. Wisplinghoff in Marsdorf.

Laschet zeigte sich „sehr beeindruckt“

Das Labor zählt zu den größten in Deutschland, ist rund um die Uhr in Betrieb. Täglich können hier bis zu 10 000 Corona-Tests durchgeführt werden. Seit Ende Februar wurden mehr als 250 000 Abstrichproben untersucht und über 100 000 Covid-19-Antikörpertests gemacht. 730 Mitarbeiter sind in dem Hightech-Betrieb beschäftigt, die Tests erledigen Maschinen größtenteils vollautomatisch.

Laschet zeigte sich „sehr beeindruckt“ von den hohen Testkapazitäten. Tests seien eine der Grundvoraussetzungen, um die Pandemie erfolgreich zu bekämpfen. Sein Fazit: „Wir sind gut vorbereitet und müssen wachsam bleiben.“ Zuvor hatte Laschet das Gesundheitsamt am Neumarkt besucht, wo er von Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Stadtdirektor Stephan Keller und Amtsleiter Johannes Nießen begrüßt wurde.

Köln in vielem sehr vorbildlich

Es sei sein erster Besuch in einem Gesundheitsamt in NRW seit Ausbruch der Krise, sagte Laschet und lobte die Arbeit der Stadtverwaltung: „Der Schlüssel in der Bekämpfung der Pandemie ist das Verfolgen von Infektionsketten. Da ist die Stadt Köln in vielem sehr vorbildlich, sowohl in der Aufstellung, als auch in der digitalen Bearbeitung und im Testen in den vulnerablen, sensiblen Bereichen.“

Im Labor Dr. Wisplinghoff ließ sich Laschet Testverfahren erläutern.

Im Labor Dr. Wisplinghoff ließ sich Laschet Testverfahren erläutern.

Er dankte den Mitarbeitern in allen Gesundheitsämtern in NRW, „die jeden einzelnen Fall zurückverfolgen müssen“. Wenn das weiterhin gelinge, könne man Hotspots erkennen und gezielt Quarantäne verhängen. Gesundheitsämter habe man „über Jahrzehnte nicht zu den wichtigsten in der Stadt gezählt“, nun seien sie „plötzlich in den Mittelpunkt aller Bestrebungen gerückt“.

Reker unterstützt Laschet

Reker zeigte sich erfreut , dass Laschet sich für sein Zeichen der „Wertschätzung aller Gesundheitsämter im Land“ die größte Stadt in NRW ausgesucht habe. „Ich glaube, wir konnten auch darlegen, was wir hier für eine gute Arbeit gemacht haben“, sagte die OB.

Bei der Eindämmung der Pandemie habe Köln „deswegen so guten Erfolg gehabt, weil wir das Krisenmanagement so schnell hochgefahren haben“. Reker erinnerte an die frühzeitige Schließung der Restaurants und das schnelle Handeln des Krisenstabs. Am Freitag nach Karneval habe sie von Berlin aus angerufen und gesagt, die Stadt brauche ein Infektionsschutzzentrum, am Montag sei es einsatzbereit gewesen.

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Mit Blick auf die von Laschet früh thematisierten Lockerungen der Corona-Auflagen zeigte sich Reker als klare Unterstützerin seines Kurses und bedankte sich beim Land. „Ich denke immer Gesundheit und Wirtschaft zusammen. Die Lockerungen sind richtig. Das Fahren auf Sicht ist anders nicht möglich.“ Man müsse immer dazulernen, das habe bisher gut geklappt.

Stadtdirektor Keller erläuterte Laschet das Konzept des Rettungsdienstes der Kölner Feuerwehr, der mit mobilen Einsatzteams (MET) Corona-Patienten zu Hause betreut. Die Einsatzkräfte sind mit medizinischem Gerät ausgestattet, um vor Ort relevante Werte wie Blutdruck, EKG und Sauerstoff-Sättigung zu messen, die Daten werden direkt an Experten im Gesundheitsamt übertragen. „Mit dieser ambulanten Versorgung sind wir bundesweit Vorreiter“, so der Leitende Notarzt Robert Stangl.

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