„Köln von unten“Galerie Smend zeigt die Stadt aus der Froschperspektive

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Thomas Balou Martin vor dem Foto vom Dom, mit dem das Projekt „Köln von unten“ begann.

Thomas Balou Martin vor dem Foto vom Dom, mit dem das Projekt „Köln von unten“ begann.

Köln-Südstadt – Die Ausstellung heißt „Köln von unten“. Aber es geht ziemlich hoch hinaus. Thomas Balou Martin zeigt in der Galerie Smend, Mainzer Straße 31, große Schwarz-Weiß-Bilder von Kölner Gebäuden, die er aus völlig neuen Perspektiven fotografiert hat. Kein Fotograf in Köln kommt am Dom vorbei. Dort hat auch für Martin „Köln von unten angefangen“.

Auf der Suche nach einem komplett neuen Bild vom Kölner Dom

Martin erinnert sich: „Vor einigen Jahren verbrachte ich viel Zeit auf der Domplatte in Köln für mein Projekt „50 ways to shoot the Cathedral“ . Die meisten Kameras und Handys hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine Weitwinkelfunktion. Deshalb war es nicht möglich die beiden Türme des Doms von der Domplatte aus aufs Bild zu bekommen. Die vielen Versuche der Touristen es trotzdem hinzukriegen, führten zu allen möglichen Verrenkungen, die ich mit meiner Kamera festhielt.“

Martin dachte darüber nach, ob trotz all der Millionen Fotos, die es von der Kathedrale gibt, noch ein komplett neues Bild entstehen könnte. „Irgendwann kam mir dann die Idee mit dem Weitwinkel in den Sinn. Kurz darauf lag ich unter dem Hauptportal des Doms auf dem Boden und machte das erste Foto dieser Reihe.“ Dafür hatte er übrigens nicht ewig Zeit. Die Domschweizer zeigten wenig Verständnis für den Mann, der unter dem Portal lag.

Danach kam ein Motiv zum anderen: Der Fernsehturm, natürlich die Kranhäuser, die Kuppel im Deutzer Bahnhof und die Kölner Brücken. „Der Blick von unten auf diese Bauwerke fasziniert mich. Ihre Aufgabe Verbindungen zu schaffen, Distanzen zu überwinden wurde durch diesen Blick ihrer Bedeutung gerecht“, sagt Martin, der seit seinem 14. Lebensjahr fotografiert.

Ausstellung in der Galerie Smend ist ein Geburtstagsgeschenk

Die Ausstellung in der Galerie Smend ist ein Geschenk seiner Frau Stefanie zu seinem 59. Geburtstag, der im vergangenen Jahr anstand. Sie hat die Galerie bis zum 8. Mai gemietet. Ihr Mann ist täglich von 12 bis 20 Uhr vor Ort. Der ist übrigens kein Unbekannter.

Wenn er nicht durch den Sucher seiner Nikon auf die Motive schaut, steht er für Bewegtbilder vor Kameras. Martin ist Schauspieler und war schon häufiger im Fernsehen zu sehen. Zum Beispiel in „Der Fahnder“, „Klinikum Berlin Mitte“, „Der Landarzt“ und „SOKO Köln“. Darüber hinaus war er als Staatsanwalt Dr. Scheer im hessischen „Tatort“ zu sehen.

Köln von unten, Galerie Smend, Mainzer Straße 37, 50678 Köln, täglich 12 bis 20 Uhr, bis 8. Mai

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