Brüsseler Platz und RheinboulevardStadt Köln verteidigt Sperrungen und Verweilverbote

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Lauschiger Samstagabend: Am Brüsseler Platz treffen sich Menschen – obwohl der Platz eigentlich gesperrt ist.

Lauschiger Samstagabend: Am Brüsseler Platz treffen sich Menschen – obwohl der Platz eigentlich gesperrt ist.

  • Aufgrund zu vieler Verstöße gegen die Corona-Abstandsregeln hatte die Stadt Köln zuletzt Brüsseler Platz und Rheinboulevard gesperrt.
  • Dennoch mussten die Orte mehrfach geräumt werden, weil sich zu viele Menschen versammelt hatten.
  • Am Montag wich die Stadt mehreren Fragen dazu aus.

Köln – Der Brüsseler Platz ist am Sonntag das erste Mal nach vier Tagen nacheinander nicht mehr durch Stadt und Polizei geräumt worden. Das hat die Verwaltung am Montag mitgeteilt. Von Mittwoch bis Freitag hatten sich dort zu viele Leute aufgehalten und gegen die Corona-Abstandsregeln verstoßen.

Deshalb sperrte die Stadt ab Samstag zeitweise Brüsseler Platz und Rheinboulevard für zwei Wochen, die Deutzer Freitreppe mussten die Behörden in der Vergangenheit ebenfalls leeren. Trotzdem musste der Platz im Belgischen Viertel auch am Samstagabend geräumt werden, bis zu 200 Leute waren dort. Doch am Sonntag blieb es an beiden Orten ruhig, nach einer Ermahnung zogen die Menschen laut Stadt ab.

CDU-Fraktion lobt die Stadt

Die Stadtverwaltung hat am Montag die Sperrungen verteidigt, unter anderem die Grünen-Fraktionschefin Brigitta von Bülow hatte sie als nicht zielführend kritisiert. „Aufgrund der gesetzlichen Regelungen durch die Allgemeinverfügung ist es nun möglich, in einem zweistufigen Verfahren Verstöße von uneinsichtigen Personen konsequent zu ahnden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die meisten Personen an die Regelung halten, erhöht sich deutlich.“ Mit Ausnahme des Brüsseler Platzes sei das Wochenende „wetterbedingt relativ ruhig“ verlaufen. Die CDU-Fraktion lobte das aus ihrer Sicht konsequente Vorgehen der Stadt.

Beide beliebte Treffpunkte sind seit Samstag zeitweise gesperrt, das hatte die Stadt am Freitag kurzfristig verkündet. Das Verweilverbot gilt bis zum 5. Juni, und zwar rund um den Platz im Belgischen Viertel von montags bis freitags 18 Uhr bis 1 Uhr und von samstags bis sonntags sowie an Tagen vor gesetzlichen Feiertagen von 15 Uhr bis 1 Uhr.

Warum gab es keine Infos? Stadt antwortet ausweichend

Rund um den Rheinboulevard sind Betreten und Aufenthalt täglich von 15 Uhr bis 6 Uhr verboten. Die Außengastronomie darf an beiden Orten aber öffnen. Ein Mitarbeiter einer Gastwirtschaft am Brüsseler Platz sagte auf die Frage, ob er die Sperrung gut findet: „In Corona-Zeiten ja, sonst nicht.“ Er bat wegen der Situation um Anonymität.

Allerdings ließ die Kölner Verwaltung einige Fragen am Montag inhaltlich unbeantwortet – etwa, warum sie anders als am Rheinboulevard am Brüsseler Platz keine Absperrungen aufgestellt hat und die Bürger nicht über Aushänge informiert hat. „Abstimmungen bezüglich möglicher Hinweisbeschilderungen und Absperrungen finden aktuell zwischen den Fachämtern statt und sollen kurzfristig erfolgen.“

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Auf die Frage, warum sie Verweilverbote ausspricht und sich doch Leute dort aufhalten, ging die Stadt auch inhaltlich nicht ein. Gleiches gilt für die Frage, ob es mehr Kontrollen hätte geben müsse.

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