„Maulkorb“ für Umweltdezernent Rau?Streit um Kunstrasenplätze am Grüngürtel

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Die Pläne des 1. FC Köln, am Geißbockheim im Grüngürtel drei Kunstrasenplätze und vier öffentlich nutzbare Kleinspielfelder zu bauen, sind auch bei den Bürgern umstritten.

Die Pläne des 1. FC Köln, am Geißbockheim im Grüngürtel drei Kunstrasenplätze und vier öffentlich nutzbare Kleinspielfelder zu bauen, sorgen für hitzige Debatten – und auch für Krach in der Stadtspitze. Wie berichtet, hatte Umweltdezernent Harald Rau das Vorhaben vorige Woche als „ökologische Katastrophe“ bezeichnet. Nach einem Treffen mit der Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“ hatte er die Ausbaupläne öffentlich in Frage gestellt. Der Rundschau sagte Rau: „Ich möchte noch mal prüfen, ob die Gleueler Wiese langfristig die beste Lösung ist.“

Gleueler Wiese ein Prüfstand für den Klimaschutz

Im Juli hatte der Stadtrat beschlossen, den Klimanotstand auszurufen. Die Gleueler Wiese sei ein Prüfstand dafür , wie ernst es die Stadt mit dem Klimaschutz meine, so Rau. Er gibt zu bedenken, dass durch Kunstrasenplätze Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Zudem würde sich die Versiegelung von Flächen im Grüngürtel negativ auf das Stadtklima auswirken. Der Grüngürtel zählt zu den Zonen in der Stadt, in denen Kaltluft entsteht – was in Hitzeperioden besonders große Bedeutung hat.

Reker lässt Umweltdezernent Rau nicht zu Wort kommen

Als Raus Äußerungen vorige Woche Thema im Hauptausschuss waren, hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont, das Thema FC-Ausbau im Grüngürtel sei Sache des Baudezernenten Markus Greitemann und des Sportdezernenten Robert Voigtsberger. Den anwesenden Umweltdezernenten Harald Rau ließ sie nicht zu Wort kommen. Nach Berichten, die Stadt habe einen Maulkorb gegen Rau verhängt und er dürfe sich nicht mehr zu dem Thema äußern, sprach die Bürgerinitiative von einem „Armutszeugnis“ und forderte Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf, „ihrem Umweltdezernenten nicht weiter den Mund zu verbieten“.

Alles zum Thema Henriette Reker

Eine Stadtsprecherin wies die Vorwürfe zurück. Im Stadtvorstand gebe es „grundsätzlich keine Maulkörbe“, auch nicht für Rau. „Es gibt lediglich klar geregelte Zuständigkeiten. Demnach soll sich zu einem Verfahren nur der jeweils federführende Dezernent öffentlich äußern, weil er den Gesamtüberblick hat.“ Im Falle der FC-Ausbaupläne sei das Baudezernent Markus Greitemann. (fu)

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