„Monatelang traumatisiert“Feuerwehrchef spricht über Belastungen des Berufes

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Ein Bayer in Köln: Dr. Christian Miller (rechts), Chef der Feuerwehr, im Gespräch mit Moderator Hans-Georg Bögner.

Ein Bayer in Köln: Dr. Christian Miller (rechts), Chef der Feuerwehr, im Gespräch mit Moderator Hans-Georg Bögner.

Köln – Zu Beginn des Kölner Abends in der Volksbühne überraschten die bewährten Moderatoren Monika Salchert und Hans-Georg Bögner ihre Gäste mit einem ungewohnten Anblick. Diesmal stand das Duo nicht auf der Bühne, sondern betrat den Ort des Geschehens von hinten, ging durch die Reihen und begrüßte etliche Gäste mit Handschlag. „Ich will das rote Sofa mal von vorne sehen“, erklärte Bögner den überraschenden Anfang.

Kölner Feuerwehrchef zu Gast beim Kölner Abend

Die SK Stiftung Kultur veranstaltete die kurzweilige Runde mit der Kölnischen Rundschau als Medienpartner bereits zum sechzehnten Mal. Auf dem roten Sofa nahmen wieder interessante Gäste Platz, die zwischen den jazzigen Klängen des Willy Ketzer Trios Heiteres, Erstaunliches, aber auch Ernstes zu erzählen wussten – beispielsweise Dr. Christian Miller, der seit fünf Monaten amtierende neue Chef der Kölner Feuerwehr. „Wie fühlt sich ein Bayer am Rhein?“, wollte Bögner gleich zum Auftakt wissen. „Es gibt sehr gute und es gibt gute Tage“, lautete die von Beifall bedachte geschickte Antwort des Allgäuers. In Köln fühle er sich ausgesprochen wohl, doch hin und wieder vermisse er die Berge. Auf den promovierten Chemiker warten herausfordernde Aufgaben: 140 offene Stellen müssen besetzt werden. „Wer gerne Menschen hilft und sich für Technik interessiert ist bei uns bestens aufgehoben“, warb der Feuerwehrchef. Außerdem müssen seine Feuerwehrleute bis 2028 noch zusätzlich zum Notfallsanitäter ausgebildet werden. Immer öfter werden seine Mitarbeiter im Einsatz beleidigt, bepöbelt und körperlich attackiert. „Wir haben Mitarbeiter, die sind monatelang traumatisiert.“ Millers Devise ist die Deeskalation. „Unsere Aufgabe ist es, Menschen in allen Notlagen zu helfen.“

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Hans Fey hat Menschen jahrzehntelang auf urkölsche Art geholfen – als Puppenspieler im Hänneschen. „Ich habe es immer als beglückend empfunden, Menschen zur erheitern“, erzählte der „Mählwurms Pitter“. Seine Stimme auf Tonband erklingt heute als allabendlicher „Rausschmeißer“ im Dom, wenn er die Besucher op Kölsch höflich, aber unmissverständlich zum Verlassen der Kathedrale auffordert.

„Save the German Liedgut. Groovy Volkslieder im Motown Soul“ heißt der bilinguale Titel des Programms von Betty LaMinga, die alte Volkslieder wie „Der Mond ist aufgegangen“ und „Wenn die bunten Fahnen wehen“ im ungewohnt modernen Klanggewand und beeindruckender Manier zu Gehör brachte.

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