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„Schrotty“ kämpft ums ÜberlebenOrdnungsamt will Ausschank von Alkohol nicht erlauben

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Hannah Hoss ist eine der Betreiberinnen der Open-Air-Location „Schrotty“.

Hannah Hoss ist eine der Betreiberinnen der Open-Air-Location „Schrotty“.

Köln – Die Nerven liegen blank bei Yediyar Isik – und das, obwohl die ersten Veranstaltungen auf der neuen Open-Air-Bühne auf dem „Schrotty“ in Bickendorf ein voller Erfolg waren. Der Grund: Trotz Abstimmung mit den Behörden und Umsetzung eines genehmigten Sicherheits- und Hygienekonzepts will das Ordnungsamt den Ausschank alkoholischer Getränke nicht genehmigen.

Dabei gibt es auch vonseiten der Politik sowie der Kölner Kulturlandschaft viel Zuspruch für das Konzept, das die Domhof Event GmbH ausgearbeitet hat, damit der Schrottplatz an der Vogelsanger Straße, bespielt werden kann. Unter anderem sind im September bereits Kasalla, Patrice und Gentleman gebucht. Steht nun alles auf der Kippe?

Für Alkoholausschank Genehmigung erforderlich

Daran will Betreiber Yediyar Isik nicht denken. Aufgeben sei für ihn keine Option – auch wenn es ihm so nahezu unmöglich gemacht werde, kostendeckend zu arbeiten. Solange die Genehmigung nicht erteilt werde, „dürfen die Gäste nun für den Eigenbedarf alkoholischer Getränke mitbringen“. Für ihn gehe es nicht bloß darum, die eigene Existenz zu sichern, sondern auch darum, anderen Kulturschaffenden die Möglichkeit zu geben, irgendwie kulturell tätig zu sein.

Die Haltung von Ordnungsamtsleiter Wolfgang Büscher mache ihn einfach nur „fassungslos“. Schriftlich habe dieser mitgeteilt, dass man das Programm „auch ohne Alkohol genießen“ könne.

Das sagt das Kölner Ordnungsamt

Auf Nachfrage unserer Zeitung gab das Ordnungsamt folgende Erklärung ab: „Dem Amt liegen mehrere Lärm-Beschwerden in diesem Gebiet vor. Wegen des laufenden rechtlichen Verfahrens äußern wir uns nicht zum Einzelfall.“ Allgemein sei Alkoholausschank aber an eine Genehmigung gebunden. Eine Ablehnung werde ausführlich rechtlich begründet.

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Eben diese rechtliche Begründung vermissen aber Isik ebenso wie seine Unterstützer wie die Klubkomm, der Verband Kölner Clubs und Veranstalter, oder die Dehoga. Jan van Weegen von der Klubkomm kann „die Entscheidung überhaupt nicht verstehen, das ist schon ziemlich willkürlich – zumal es bei anderen Orten mit ähnlichen Konzepten und Gegebenheiten ja offenbar kein Problem darstellt“. Seine Befürchtung: „Dann fällt wieder ein kultureller Baustein, der mühsam aufgebaut wurde.“

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