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„Tante Alma“ in KölnDiese originelle Hotel-Idee startet trotz Corona

Lesezeit 2 Minuten
Hotel_Tante_Alma_(3)

Im Wohnzimmer dürfen es sich die Gäste gemütlich machen

Köln – Das wirkt gewagt: Mitten in der dritten Pandemie-Welle hat jetzt ein neues Hotel im ehemaligen Lasthaus am Ring eröffnet. „Wenn mit der Gaststätte eine Geschichte, ein Storytelling, verbunden ist, dann funktioniert’s“, meint Geschäftsführer Marc J. Schlieper von der erst 2019 gegründeten Tante Alma Hangout GmbH.

Der Starterfolg am Hohenzollernring 20 gibt ihm recht. Trotz des anhaltenden touristischen Beherbergungsverbots sind bereits 14 der insgesamt 45 Einzel- und Doppelzimmer gebucht. Erlaubt ist das, wenn es sich um Langzeitbewohner handelt wie Studierende und Geschäftsleute, die in der Domstadt zu tun haben.

Nostalgie an der Grenze zum Kitsch

Nostalgische Gemütlichkeit bis zum kultigen Kitsch ist das Markenzeichen von Tante Alma.

Das Wohnzimmer ist möbliert mit alten Schätzchen, in deren Schubladen gestöbert werden darf. Auf Plüschsofas voller Deko-Kissen und in Polstersesseln nimmt der Besucher Platz an Tischchen, die auf geschwungenen Beinen stehen. Unzählige Porzellan-Figürchen und Häkeldeckchen zieren die Tische und Kommoden. In Vitrinen ist goldumrandetes Geschirr ausgestellt.

Orientteppiche sind auf dem Parkett ausgebreitet. Vinyl-Schallplatten liegen im Musikzimmer zum Auflegen bereit, das Klavier ist gestimmt. Ein Spielzimmer lädt zu spannendem Zeitvertreib ein. Herzstück der geselligen Atmosphäre ist das Kaffeekränzchen, das Tante Alma täglich um 16 Uhr hängt, wobei sie gerne mit Eierlikör anstößt.

Vergangenheit oder Zukunft

Gäste haben die Wahl, ob sie im Tante-Alma-Stil ab 59 Euro oder modern ab 69 Euro pro Nacht logieren wollen, für zwei Personen kostet der Aufenthalt jeweils 30 Euro mehr. Langzeit-Gäste zahlen ab 549 Euro pro Monat, Studierende ab 459 Euro, zu zweit je 100 Euro mehr.

Tante Almas’s Hotel Lasthaus am Ring, Hohenzollernring 20

0221/20560

www.tante-alma-hotels.com

Die ganze „Familie“ versammelt sich sonntags um 20.15 Uhr vor dem Fernseher, um den „Tatort“ im Ersten zu schauen. Tante Almas kleines Reich in Köln erzählt von ihrem Leben als junge Frau, der die Männerwelt zu Füßen lag. Der Bonner Standort, der voraussichtlich im Mai eröffnet, taucht in ihre Hippie-Jahre ein, in Mannheim ist Tante Alma Opernsängerin, München, Berlin und Frankfurt folgen mit eigenen Geschichten. Auf Instagram teilt die flotte Dame als Comicfigur unter realen Personen wie der Kölner Betriebsleiterin Renate Greiser demnächst Verzällcher. Parfümeure kreieren derzeit einen eigenen Lavendel-Duft für Tante Alma.

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