„Urteil soll abschrecken“Haftstrafe für falsche Polizistin, die Senioren betrog

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Landgericht Köln_RUST

Das Landgericht Köln.

Köln – Ein 28-Jährige hatte sich als falsche Polizistin ausgegeben und Senioren um Bargeld, Gold und Schmuck im Gesamtwert von rund 220.000 Euro gebracht. Am Dienstag verurteilte das Landgericht die Frau wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in Tateinheit mit Amtsanmaßung zu drei Jahren und drei Monaten Haft. Bei ihren Taten zwischen Januar und August 2019 hatte sie beim Betrug von drei Menschen aus Köln, Velbert und Witten im Alter zwischen 65 und 88 Jahren als Abholerin der Bande fungiert. Zwei Senioren, die ebenfalls ins Visier der Trickbetrüger geraten waren, hatten den Braten gerochen und sich geweigert Geld und Gold an die 28-Jährige zu übergeben.

Bei der Betrugsmasche geben sich Anrufer gegenüber ihren Opfern als Polizeibeamte aus und warnen per Telefon vor angeblichen Einbrecherbanden. Unter dem Vorwand, Bargeld und sonstige Werte sichern zu wollen, lassen sie sich diese dann übergeben. Über Mittelsmänner gelangte die Beute im vorliegenden Fall zu den Drahtziehern in der Türkei.

Angeklagte hatte im Prozess umfassend gestanden

Die Strafkammer sah in der Angeklagten zwar nicht „das Mastermind“ hinter den Taten. Gleichwohl unterstrich der Vorsitzende: „Ohne Ihre Mitwirkung wäre es nicht zu den Taten gekommen.“ Darum müsse das Urteil eine generalpräventive Wirkung entfalten: „Abschreckung ist nötig, damit andere Menschen davon abgehalten werden, solche Taten zu begehen“.

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Die Angeklagte hatte im Prozess auch Punkte gesammelt mit einem umfassenden Geständnis, das den Opfern eine belastende Aussage vor Gericht ersparte. Ferner hatte sie der Polizei Einblicke in die Bande und ihre Struktur gegeben.

Das Gericht setzte den Haftbefehl gegen die 28-Jährige unter Auflagen aus. Nach sieben Monaten Untersuchungshaft verließ die Frau das Gericht auf freiem Fuß. (bks)

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