Abo

„Via Culturalis“90-Meter-Freitreppe soll in der Kölner Innenstadt entstehen

Lesezeit 2 Minuten
Blick auf den Elogiusplatz: Die Stützmauer samt Graffiti soll einer 90-Meter-Freitreppe vor St. Maria im Kapitol weichen.

Blick auf den Elogiusplatz: Die Stützmauer samt Graffiti soll einer 90-Meter-Freitreppe vor St. Maria im Kapitol weichen.

Köln – Eine 90 Meter lange Freitreppe soll den Abschluss der „Via Culturalis“ vor der Kirche St. Maria im Kapitol nahe des Heumarkts bilden. Das sehen die Pläne der Stadtverwaltung vor, die der Rat noch vor der Winterpause vorgelegt bekommt. Bis Ende 2020 oder im Jahr darauf könnte das rund 2,2 Millionen Euro teure Projekt umgesetzt sein, die Treppe erinnert optisch an den Rheinboulevard in Deutz.

Sie soll aber weniger zum Verweilen einladen als den bestehenden Höhenunterschied überwinden. Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik, sagte: „Durch die Treppe wird die Kirche gut inszeniert, sie bildet einen guten Abschluss der ’Via Culturalis’.“

Bund hat 4,8 Millionen Euro Fördergelder bewilligt

Die „Via Culturalis“ bezeichnet einen gut einen Kilometer langen Kulturpfad, er beginnt im Norden am Dom und endet im Süden eben an St. Maria im Kapitol. Das Ziel: bedeutende historische und kulturelle Gebäude hervorzuheben. Der Bund hat Fördermittel von 4,8 Millionen Euro bewilligt, in den nächsten Jahren soll das Projekt beendet sein.

Bislang ist der Elogiusplatz mehr oder weniger abgeschnitten von der Anhöhe, auf der St. Maria im Kapitol steht. Das soll sich ändern, vor allem, weil die Kirche später den Schlusspunkt der „Via Culturalis“ darstellt. Also will die Stadt den Raum neuordnen, die alte und sanierungsbedürftige Stützmauer abreißen und durch die Treppe ersetzen.

Am östlichen Ende ist sie etwa 1,40 Meter hoch, nimmt Richtung Westen zum Hermann-Joseph-Platz immer weiter ab und endet auf Straßenniveau. Harzendorf bezeichnete den Standort als „historisch bedeutsame Stelle“.

Parkplätze fallen weg

Die neue Treppe bringt einige Veränderungen mit sich: Die Parkplätze an der Pipinstraße fallen weg, ebenso einige Garagen, sie gehören der Kirche. Ein Nebenarm der Pipinstraße bleibt bestehen, über ihn gelangen Anwohner und beispielsweise die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe oder die Feuerwehr zu den Häusern.

Im Frühjahr 2019 soll es losgehen, die Arbeiten an der Treppe sollen neun Monate dauern. Danach soll ein neuer Fußgängerüberweg vom Elogiusplatz über die Pipinstraße zur Kirche geschaffen werden, eine Ampel kommt dorthin. Für diese Arbeiten veranschlagt die Stadt sechs Monaten, insgesamt rechnet sie mit eineinhalb Jahren Bauzeit.

Harzendorf glaubt nicht, dass die neue Freitreppe ähnliche Probleme mit sich bringt wie der Rheinboulevard. Dort musste die Stadt ein Shisha-Verbot erlassen, nach mehreren Schlägerei und Drogenkonsum verstärkten Polizei und Ordnungsamt ihre Einsätze. Harzendorf sagte: „Die Gefahr sehe ich hier nicht, die Attraktivität des Rheinboulevards ist eine ganz andere.“

Rundschau abonnieren