0G, 2G, 3GSo planen Kölner Kirchen ihre Gottesdienste zu Weihnachten

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Gläubige im Kölner Dom: Kirche, das sind alle, die mitbeten und mithelfen.

Köln – Die gute Botschaft: Dieses Jahr werden die Messen und Gottesdienste zu Weihnachten nicht ausfallen. Aber, wo es eine gute Botschaft braucht, da ist noch nicht alles zum Besten bestellt. Wer zu Heiligabend in die Kirche möchte, der muss planen, sich im Vorfeld gut informieren und die Lage im Blick behalten.Weihnachten in der Kirche fällt zwar nicht aus, aber es wird kompliziert. Und grundsätzlich steht alles unter Vorbehalt.

Keiner soll von Messe ausgeschlossen werden

Die Ausgangslage im katholischen Stadtdekanat Köln ist tatsächlich auf den ersten Blick denkbar einfach: „Offiziell gilt kein G“, sagt Stadt- und Domdechant Robert Kleine. Generalvikar Markus Hoffmann, also der Leiter der Bistumsverwaltung, habe festgelegt, jeder müsse die Möglichkeit haben, eine Messe zu besuchen.

Besondere Sicherheit

„Wo wir Kinder unter 12 Jahren erwarten, mit ihren Eltern und Großeltern, setzen wir verstärkt auf mindestens 3G“, sagt der leitende Innenstadtpfarrer Dominik Meiering. So findet beispielsweise die Christmette zu Heiligabend um 16.30 Uhr in St. Kunibert unter 2G-Bedingungen statt.

Für die festliche Christmette mit weihnachtlicher Musik um 16.30 Uhr in St. Gereon ist 3G und eine Anmeldung erforderlich.

Mit Gesang und Streichinstrumenten wird die feierliche Christmette um 18 Uhr in St. Alban unter 2G-Bedingungen gefeiert.

Nur online werden die Gottesdienste zu Heiligabend in der evangelischen Lutherkirche in der Südstadt gefeiert. Pfarrer Hans Mörtter verzichtet aus Sicherheitsaspekten sowohl bei dem Gottesdienst um 16 Uhr sowie bei dem Gottesdienst um 18 Uhr mit großem Streichorchester auf Präsenz.

2G plus PCR-Test, das ist fortan das Konzept in der evangelischen Kartäuserkirche in der Südstadt – und damit auch zu Weihnachten. Pfarrer Mathias Bonhoeffer hat die Videoanlage der Gemeinde „aufgerüstet“. Die Gottesdienste werden neben der Präsenz unter maximaler Auflage live im Internet übertragen. (ngo)

Ob geimpft oder genesen – oder eben ungeimpft. Kein „G“ ist also die Basis, darauf aufbauend kann es aber sehrwohl auch Gottesdienste unter 3G-Bedingungen geben. Allerdings: „2G hat der Generalvikar ausgeschlossen“, sagt Kleine. Wobei, da machen längst nicht alle katholischen Gemeinden in Köln mit. Klingt kompliziert. Ist es auch. Eine kleine Leitschnur in dieser Gemengelage: „Es muss auf jeden Fall in jedem Seelsorgebereich mindestens eine Messe geben, die ohne ,G’ besucht werden kann“, zitiert Kleine den Generalvikar.

Im Dom kann es voll werden

Bevor es einem bei dem Versuch eines Überblicks schwindlig wird, besser den Blick auf die Kirche aller Kirchen in Köln konzentrieren, den Dom. Da wird es tatsächlich etwas einfacher. „Es gibt drei 3G-Pontifikalämter im Dom“, holt Kleine erneut aus. „Die Christmette im Dom an Heiligabend und die Messe zu Silvester, beide um 18.30 Uhr. Zudem die Messe an Heilige Drei Könige um 10 Uhr.“ Ansonsten seien alle Gottesdienste im Dom ohne „G“. Das heißt beispielsweise für die Christmette, es kann voll werden. „Bei ,3G’ brauchen wir keine Sicherheitsabstände einhalten“, so Kleine. Für den Dom bedeutet das zu Heiligabend, rund 1000 Gottesdienstbesucher. Ohne „G“ dürfen auf Abstand in den Kirchenbänken des Doms nur rund 200 Gläubige Platz nehmen. Dazu können sich noch welche in die Gänge stellen – auf Abstand.

Evangelische Kirche setzt auf 3G

Auch hier ist die Ausgangslage einfach: Die evangelische Landeskirche empfiehlt grundsätzlich „3G“. Allerdings ist die evangelische Kirche presbyterial strukturiert, also basisdemokratisch. Das Presbyterium vor Ort entscheidet. Stadtsuperintendent Bernhard Seiger hat den Überblick über die Gemeinden in Köln: „Zum Weihnachtsfest wird es dieses Jahr in unserem Bereich überall die Gottesdienste mit 3G und 2G und zum Teil auch 2G+ geben. Dazu kommt jeweils – je nach Möglichkeiten vor Ort – eine Vielfalt an Gottesdienstangeboten im Freien und im Internet.“ Es gebe aber auch das Vorgehen wie im vergangenen Jahr, dass die Präsenz-Gottesdienste an Heiligabend ausfallen (siehe Infokasten).

Mit oder ohne Anmeldung?

Ob sich angemeldet werden muss, ist von Gottesdienst zu Gottesdienst unterschiedlich – und teils noch ungewiss, weil noch in der Planung. Und grundsätzlich schwebt über allem ein Damoklesschwert: „Das alles ist unter jetzigen Maßgaben. Die können sich aber noch verschärfen“, sagt Stadtdechant Kleine.

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