12. Kölner SternfahrtInitiative Radkomm fordert Verbesserungen für Radfahrer

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An der Sternfahrt zum Heumarkt nahmen tausende Radfahrer teil.

An der Sternfahrt zum Heumarkt nahmen tausende Radfahrer teil.

Köln – Es ist ein Thema, bei dem nicht nur die Stadt Köln, sondern viele deutsche Metropolen im Vergleich mit dänischen oder niederländischen Städten hinterherhinken: die infrastrukturelle Situation rund ums Radfahren. Dies betrifft unter anderem Stellplätze, Radwege und die allgemeine Verkehrssicherheit. Neben der mangelhaften Infrastruktur war bei der zwölften Kölner Sternfahrt aber ein weiteres Thema sehr präsent: der Klimawandel.

Klar, dass es hier viel Diskussionsstoff gab. Und das nicht nur auf der Bühne am Heumarkt während der Abschlusskundgebung, sondern auch an den Ständen der Veranstalter und teilnehmenden Partner. Die Organisatoren sind die Mitglieder der Initiative Radkomm, unterstützt von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und der Stadt Köln. Ein Novum war die Teilnahme der Kölner „Fridays for Future“-Gruppe, die auch mit einem Redner, dem Gesamtschüler Valentin Westerboer, auf der Bühne beteiligt war. „Wir schießen an den Klimazielen vorbei – und die Politik versucht dies auch noch zu verbergen“, sagte Westerboer. Er forderte den Ausbau des ÖPNV-Netzes samt völliger Barrierefreiheit ebenso wie den Ausbau der Radwege und eine Verteuerung von Auto-Parkplätzen.

Völlige Barrierefreiheit und teurere Parkplätze gefordert

Neben ADFC und Radkomm hatten auch Polizei und Stadt Infostände aufgebaut. „Wir wollen unbedingt das Thema Verkehrssicherheit in die Köpfe der Menschen bekommen – deshalb liegt heute auch unser Fokus auf dem Mindestabstand“, sagte Christof Simons von der Polizei. Dieser Mindestabstand sollte eineinhalb Meter betragen. „Ein Umstand, der vielen Autofahrern nicht bekannt ist – oder leider auch einfach ignoriert wird“, erläuterte Simons. Kontrollen würden alleine nicht weiterhelfen, deswegen sei Aufklärungsarbeit enorm wichtig.

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Ähnliche Themen besprach zum Beispiel die aus Utrecht stammende Annoeschka Docter mit dem städtischen Radverkehrsplaner Daniel Schmidt . „Es ärgert mich seit 15 Jahren, dass meine Kinder hier nicht sicher Rad fahren können“, artikulierte die gebürtige Niederländerin ihren Unmut. „In Köln hat man leider erst später mit den Planungen, wie es besser laufen könnte, angefangen“, räumte Schmidt ein.

2500 nahmen an Sternfahrt teil

Hoffnung wollte auch Umweltdezernent Harald Rau in seiner Rede verbreiten. „Köln als Stadt profitiert von diesen Diskussionen, wir haben hier kein Kommunikations- sondern ein Entscheidungsproblem.“ Es koste zwar mitunter große Anstrengungen , die Transformation hin zu einem besseren Status quo zu schaffen, aber diese Mühen seien im Sinne aller. „Wir teilen die Vision der Stadt Köln als eine Stadt des guten Lebens.“

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An der Sternfahrt nahmen laut Polizei etwa 2500 Menschen teil. Für Wolfgang Rothe von der Radkomm war trotz der allgemeinen Aufbruchsstimmung klar: „Wir müssen mehr Flächen für Fußgänger und Radfahrer schaffen, das heißt im Umkehrschluss, dass man den Autofahrern entsprechend Flächen wegnehmen müsste.“ Der Radverkehr in Köln habe in den vergangenen drei Jahren stark zugenommen, sagte auch Christof Simons von der Polizei. „Es war ein Anstieg von 25 Prozent zu verzeichnen.“ Zeitgleich nähmen Probleme und Unfälle zu.

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