15 Millionen versenktGreensill-Debakel der Kölner Bühnen wird untersucht

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Oper Baustelle 1

Gebäude der Bühnen am Kölner Offenbachplatz

Köln – Die 15 Millionen Euro, die die Kölner Bühnen bei der Pleitebank Greensill angelegt haben, dürften für immer weg sein, aber immerhin will man bei der Stadt Köln und ihren Eigenbetrieben aus dem Desaster lernen. Zur gestrigen Sitzung des Finanzausschusses legte Stadtkämmerin Dörte Diemert eine Übersicht über die eingeleiteten Schritte und Prüfungen vor.

Demnach wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO mit der Untersuchung der Hintergründe und Entscheidungswege bei der 15-Millionen-Anlage beauftragt. BDO soll eine Chronologie erstellen, Hintergrundrecherchen zu den involvierten Personen durchführen und Handlungsempfehlungen erarbeiten.

92.000 Dokumente gesichtet

Bereits erfolgt sind laut Diemert „eine vollständige Durchsicht und detaillierte Analyse aller bei der Stadt und den Bühnen vorliegenden Unterlagen“. Man habe 7,1 Gigabyte Rohdaten und rund 92 000 Dokumente gesichtet. Zudem hat die Stadt die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft mit der juristischen Aufarbeitung der Greensill-Insolvenz beauftragt. Man rechne damit, dass das Verfahren „zwischen fünf und zehn Jahren“ dauere, so die Kämmerin.

Der Ausgang – sprich die Frage, wie die Insolvenzmasse verteilt wird – sei „derzeit noch nicht absehbar“. Man prüfe auch mögliche Ansprüche gegen Dritte, darunter die Wirtschaftsprüfer, die den Jahresabschluss 2019 der Greensill Bank testiert haben, sowie die Finanzberatung, die den Bühnen die Geldanlage bei Greensill empfohlen hatte. Auch potenzielle interne Pflichtverletzungen werden untersucht. Vergleichbare Anlage-Debakel wie bei den Bühnen schließt die Stadt nach einer Überprüfung ihrer Eigenbetriebe derzeit aus. Für Diskussionen im Ausschuss sorgte der Umstand, dass Eigenbetriebe wie die Bühnen nicht an die Kapitalanlage-Richtlinien der Stadt gebunden sind.

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