20 Jahre „Le Pop“Kölner Musiker bringen ihr zehntes Album an den Start

Lesezeit 3 Minuten
cob_20220429_Interview_mit_Rolf_Witteler_und_Oliver_Froe

Rolf Witteler (l.) und Oliver Fröschke präsentieren ihre neue Le-Pop-Platte im Hof ihres Studios im Belgischen Viertel.  

Köln – Die Idee des Nouvelle Chanson ist im Prinzip leicht zu definieren. Künstlerinnen und Künstler mixen dabei das klassische französische Chanson mit immer wieder wechselnden Einflüssen. Indie, Electro, Reggae, Hip-Hop, R’n’B – die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Rolf Witteler und Oliver Fröschke haben sich diesem Thema seit langer Zeit verschrieben. 2002 brachten sie ihre erste CD unter dem Titel „Le Pop“ heraus. Darauf stellten die Kölner verschiedene französischsprachige Lieder zusammen. Das Prinzip hat sich bewährt. Jetzt, 20 Jahre und viele Veröffentlichungen später, erscheint am Freitag die neue CD „Le Pop 10“.

Wie aus einer Idee unter Freunden mehr wurde

„Wir haben sehr lange Zeit darauf gewartet, dass irgendjemand in der Musikindustrie dieses Genre anpackt“, erinnert sich Rolf Witteler an die Anfangszeiten. Da dies nicht geschah, sei aus einer Idee von zwei Freunden ein konkretes Projekt geworden. „Uns wurde damals gesagt: Ja, schöne Idee, aber die Rechte kriegt ihr niemals zusammen“, ergänzt er. Und nun erscheint in wenigen Tagen mit einigen Sonderausgaben bereits die vierzehnte Kompilation des Duos.

Jeweils 16 Künstlerinnen und Künstler finden Platz auf einer Zusammenstellung. Neben dem Genre des Nouvelle Chansons müssen die Lieder vor allem einem Kriterium entsprechen: „Es muss uns gefallen, es muss musikalisch interessant sein“, erklärt Oliver Fröschke. Die zehnte Ausgabe beschreiben sie als „jünger, femininer und souliger als ihre Vorgänger“. Keiner der Namen war bereits auf einer vorherigen Ausgabe zu lesen. Viele von ihnen sind Newcomer, nur vier sind männlich.

Mehr Hip-Hop und R’n’B als bisher

Die Songs seien stärker durch Hip-Hop und R’n’B geprägt. „Es gibt mehr Einflüsse, dadurch ändert sich der Sound auch“, sagt Fröschke. Außerdem habe sich der französische Markt für ausländische Kunst weiter geöffnet, so Witteler. Die neunte Ausgabe von „Le Pop“ erhielt den Titelzusatz „Au Debut“, da dort viele neue Musikerinnen und Musiker vorgestellt wurden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das haben sich die zwei diesmal gespart, obwohl es wieder gepasst hätte. „Unsere Idee ist es, die Leute zu einem Zeitpunkt zu erwischen, an dem sie auf dem Sprung sind. Das ist ja eigentlich auch die spannendste Phase in einer Karriere“, erklärt Witteler. „Außerdem zeigt es uns, es bleibt total spannend“, ergänzt Fröschke.

Mittlerweile haben sie verschiedene Wege, sich neue Musik zu erschließen. Oft bekommt das Duo Künstlerinnen und Künstler empfohlen, über Soziale Medien aber auch in Gesprächen mit anderen Kunstschaffenden. Manchmal hören sie online französischsprachiges Radio oder lesen von aufstrebenden Namen. „Wir haben eigentlich beide immer auf dem Schirm, was passiert und wer interessant sein könnte“, sagt Fröschke.

„Le Pop La Boum“-Konzert mit Cléa Vincent am Jahrensende

Seit dem letzten Jahr haben die Labelmacher aus dem Belgischen Viertel außerdem die Konzertreihe „Le Pop – La Série“ im Stadtgarten initiiert. In diesem Jahr gab es dort bereits ein Konzert mit Luce, Gewinnerin der französischen Casting-Show „Nouvelle Star“, und Mathieu Boogaerts, Sänger und Komponist. Zur „Le Pop 10“ Release Party am 26. Juni ist die Künstlerin Edwige eingeladen, die auf dem gleichnamigen Album mit einem exklusiven Stück vertreten ist.

Für Ende des Jahres ist ein „Le Pop La Boum“-Konzert mit Cléa Vincent angekündigt. Sie ist überwiegend für ihren Chanson-Disco-Pop bekannt. An weiteren Konzerten mit französischsprachigen Künstlerinnen und Künstlern arbeite das Duo zurzeit. Witteler: „Wir bringen Künstlerinnen und Künstler nach Köln, bei denen es nicht um Strategie oder Platzierung geht, sondern um sehr schöne Musik.“

Rundschau abonnieren