2300 neue BeamteRekordzahl bei Polizeivereidigung in NRW

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Köln – Dass der Innenminister Polizisten ein Ständchen zum Geburtstag singt, erleben Beamte vermutlich selten. Bei der Vereidigung von 2300 neuen Polizisten in der Lanxess-Arena griff Herbert Reul zum Mikrofon und gratulierte 14 Polizisten zum Ehrentag vor ganz großer Kulisse. Doch der Innenmister fungierte gestern nicht nur als netter „Geburtstagsonkel“ – er sprach den neuen jungen Beamten deutlich ins Gewissen. „Benehmen Sie sich ordentlich. Seien Sie nicht arrogant oder besserwisserisch, sondern zeigen Sie Einfühlungsvermögen“. Und weiter: „Ich vertraue ihnen. Auch die Bürger setzen auf Sie“.

Bei dem zentralen Festakt für das Land Nordrhein-Westfalen machten Reul, Ministerpräsident Armin Laschet und auch Polizeipräsident Uwe Jacob deutlich, dass die 2300 Polizisten einen spannenden Beruf antreten, der Job in Zeiten von Terrorgefahr, Gewalt gegen Polizisten und anderen Delikten aber auch eine herausfordernde und oft gefährliche Aufgabe ist.

„Es wird nicht immer leicht“

Innenminister Reul sieht die Polizei für die Bekämpfung der Kriminalität in der Zukunft gut aufgestellt. Auch deswegen, weil die NRW-Landesregierung die Zahl der künftigen Polizisten und Polizistinnen im vergangenen Jahr von 2000 auf 2300 Beamte erhöht habe. Damit seien gestern so viele künftige Polizisten vereidigt worden, wie nie zuvor in Nordrhein-Westfalen. Die jungen Frauen und Männer waren aus insgesamt 9373 Bewerbern ausgewählt worden. Der Beruf des Polizisten scheint offensichtlich sehr beliebt zu sein. Für den Jahrgang 2018 gibt es bereits rund 11200 Bewerber, die Straftäter fassen wollen. Seit dem Jahr 2014 sei die Zahl der Bewerbungen gestiegen, sagt Victor Ocansey vom Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der NRW-Polizei (LAFP) in Selm. Zu den 2300 jungen Polizisten werden zusätzlich 500 Mitarbeiter eingestellt, die sich um die Bürokratie kümmern werden.

Ein aktuelles Thema lässt Innenminister Reul nicht los, wie er sagte. Es ist die Gewalt gegen Polizisten. Im vergangenen Jahr gab es 9206 Angriffe auf Beamte im Dienst. „Ich verstehe es nicht. Polizisten wollen helfen und werden von Menschen angegriffen“, sagte Reul. In Richtung der neuen Beamten sagte er: „Es wird nicht immer leicht“. In diesem Zusammenhang berichtete Polizeipräsident Jacob von seinen jungen Jahren als Ermittler in Duisburg. „Meine Mutter hat damals gesagt: Junge, komme gut nach Hause“. Dies wünsche er auch dem Nachwuchs, sagte Jacob. Das Thema Eigenschutz und Sicherheit im Polizeialltag spiele bei der Behörde eine große Rolle. Er könne die Sorgen der Angehörigen verstehen.

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