42 Millionen Euro FörderungSynagoge an der Roonstraße wird umgestaltet

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Architektonische und bauliche Herausforderung: Die Synagoge soll getreu den historischen Vorlagen saniert werden.

Köln – Ihr Wiederaufbau war ein Zeichen dafür, dass die menschverachtende Politik der Nationalsozialisten in Deutschland nicht das letzte Wort hat. In der Reichspogromnacht 1938 ausgebrannt, in den Bombennächten dem Erdboden gleich gemacht, wurde die Synagoge an der Roonstraße mit der Unterstützung des ersten Bundeskanzlers der Republik und ehemaligen Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer  1959 wieder eröffnet.

„Als Baumaterialien wurde genommen, was damals zur Verfügung stand“, sagt der Geschäftsführer der Synagogengemeinde, David Klapheck. „Trümmer“. Da konnte nicht alles wieder so hergestellt werden, wie es vor der Vernichtung dastand. Doch nun hat der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages beschlossen, 42 Millionen Euro zur denkmalpflegerischen Umgestaltung der Synagoge an der Roonstraße in Köln zur Verfügung zu stellen. „Die Gemeinde beabsichtigt, das Gebäude in seiner vollständigen ehemaligen Schönheit wieder herzustellen“, heißt es aus dem Vorstand der Synagogengemeinde.

Im Innenraum herrscht Handlungsbedarf

Äußerlich gibt es nicht viel Handlungsbedarf. Vor allem in den Innenräumen haben beim Wiederaufbau Vereinfachungen stattgefunden. „Auch das Dach sieht heute ganz anders aus, als damals“, sagt Klapheck. Doch das ganze Ausmaß der Rückgestaltung ist noch gar nicht absehbar. „Der Vorstand ist sich bewusst, dass es eine architektonische und bauliche Herausforderung darstellt, das Gebäude unter dem denkmalpflegerischen und zukunftsorientierten Aspekt umzugestalten“, heißt es in einer Mitteilung de Vorstands. Will sagen, es braucht nun erst einmal einen Architekten, um die  Aufgabe im ganzen Ausmaß zu umreißen. Der soll in Kürze beauftragt werden.

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Klingt nach einer Mammutaufgabe. Wird dafür  das bereitgestellte Geld überhaupt reichen? „Das ist schon eine beachtliche Summe. Damit werden wir viel erreichen können“, ist sich Klapheck sicher. Ein Projekt mit nationaler Strahlkraft. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich: „Wir haben ein wichtiges Signal für das jüdische Leben in Deutschland gegeben. Mit der Sanierung und Umgestaltung der Synagoge der ältesten jüdischen Gemeinde in Deutschland bekräftigen wir, dass jüdisches Leben einen festen Platz nicht nur in Köln sondern in ganz Deutschland hat – und zwar dauerhaft.“ Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion: „Mir ist es ein ganz besonderes Anliegen, jüdisches Leben in Deutschland zu fördern.  Jüdische Gemeinden und ihre Synagogen haben einen festen Platz in unserer Gesellschaft.“

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