50 Jahre Bläck FöössDie kölsche Band von A bis Z

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Nächste Jahr sind es 50 Jahre, die es die Bläck Fööss gibt.

Köln – Um die Mutter aller kölschen Bands, die nächstes Jahr 50 Jahre alt wird, gebührend zu würdigen, hat die Rundschau ein Bläck Fööss - Lexikon erstellt. Hier erfahren Sie spannende Fakten und Geschichten zu den Fööss.

Acappella

Die Bläck Fööss gelten als die Kölner Band mit dem besten mehrstimmigen Gesang, im Jahr 1993 kam dann auch ein Album raus, auf dem ohne Instrumente musiziert wurde.

Blendax-Englisch

So nennt Erry Stoklosa seine ersten nicht-deutschen Gesangsversuche. Die Stowaways, aus denen später die Bläck Fööss hervorgingen, hatten in den 1970er Jahren auch Lieder der Beatles gecovert. „Ich habe nur Kauderwelsch gesungen“, erinnert er sich vergnügt.

Chlodwigplatz

100.000 Menschen kamen im November 1992 zum Arsch-huh-Konzert in die Südstadt. Neben BAP, Höhnern und Willy Millowitsch standen die Fööss gegen Rechts auf der Bühne und sangen „Arsch huh, Zäng ussenander“ - heute ist das Teil der Stadtgeschichte.

Dudelsack

Erklingt in der Hymne „Do bes die Stadt“, die Melodie mutet schottisch an (Highland Cathedral).

Engel, Tommy

Bis 1994 war der charismatische Sänger das Gesicht der Band, doch auch mit Nachfolger Kafi Biermann hatten die Fööss großen Erfolg.

Flora

Ort der Zeitrevue der Band. Auf „Usjebomb & Opjebaut“ folgte mit „Was habst du in die Sack“ eine Reise durch die Stadtgeschichte.

Goldenes Buch

Als erste Kölner Band durften sich die Bläck Fööss im Jahr 2015 im Rathaus in dieses bedeutsame Buch eintragen. Tommy Engel war nicht dabei.

Heumarkt

Austragungsort der Sessionseröffnung am 11. November. Die Fööss verzichten seit 2015 auf ihren Auftritt, das Massenevent am Elften im Elften habe nichts mehr zu tun mit dem gemütlichen, kölschen Fastelovend, stellte die Band ernüchtert fest. Der Song „Ävver bitte, bitte mit Jeföhl“ widmet sich Wildpinklern, aggressiver Stimmung und anderen Missständen.

Ist-Zustand

Kurz vor dem Jubiläum gehören mit Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath nur noch zwei Musiker der Ur-Besetzung zur Band. Pit Hupperten (Jahrgang 1974) ist jünger als die Band.

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Im August 2020 spielen die Bläck Fööss auf dem Roncalliplatz.

Jode Naach

Gesangs-Perle, mit der einst Konzerte endeten. „Kölle jeit jetz schlofe. Un d'r Dom hält Waach“.

Kaczmarek

Name des Hausmeisters und „Siedlungskontrollettis“, dem die Fööss ein musikalisches Denkmal setzten.

Liedermacher

Hans Knipp textete zahlreiche Songs für die Fööss, darunter „Mer losse d'r Dom en Kölle“. Knipp starb 2011.

Mach doch bei uns mit

So hieß das Kinderlied, aus dem später der Hit „Drink doch ene met“ entstanden ist. Komponiert wurde das Stück von der Gruppe „Sandwich“ – ebenfalls Vorgängergruppe der Fööss. Nelson Mandela: Den südafrikanischen Freiheitskämpfer traf die Band 1990 in Bonn und sang für ihn „Homeless“ von der Gruppe Ladysmith Black Mambazo.

Originalbesetzung

Gründungsmitglieder waren Tommy Engel, Erry Stoklosa, Bömmel Lückerath, Hartmut Priess, Peter Schütten und Dieter Jaenisch.

Priess, Hartmut

Der Bassist verabschiedete sich Ende vergangenen Jahres als 76-Jähriger in den Ruhestand. Die Zeit mit den Fööss sei ein „Geschenk“ gewesen, sagt er.

Querköpfe

Ohne Socken, dafür mit langen Haaren standen die Fööss anfangs im Karneval auf der Bühne – ein Novum. Ihre Lieder überzeugten schnell die Kritiker.

Rievkooche-Walzer...

...war der erste Song der Band, entstanden 1970. „Mamm, Mamm, schnapp d'r de Pann, Mir wolle Rievkooche han“, heißt es darin. Auf der B-Seite der Single: „Selverhuhzick“.

Silvester

Das Konzert zum Jahresende in der Arena war zwei Jahrzehnte lang Bandtradition. Zum ersten Mal fand es als Millennium-Auftritt 1999 in der Köln-Arena statt.

Tanzbrunnen

In der Freiluft-Konzertstätte der Stadt ist die Band längst auf der „Wall of Fame“ verewigt. In diesem Jahr standen die Fööss hier zum 44. Mal auf der Bühne.

Unsere Stammbaum

In dem Lied vereinen die Fööss Griechen, Türken, Juden, Moslems und Buddhisten. Friedlicher geht’s nicht.

Veedels-Lied

Kein anderes Stück beschreibt schöner, sanftmütiger und treffender das kölsche Lebensgefühl. „En unserem Veedel“ entstand 1973. Die ersten Zeilen des Lieds („Wie soll dat nur wigger jon“) brachten Tommy Engel und Ernst „Erry“ Stoklosa in der Ringschänke am Karolingerring zu Papier.

Wickie, der Wikingerjunge

Wurde auch durch das Titellied „Hey hey Wickie“ bekannt. Eingesungen haben den Song einst die Stowaways – Komposition und Text stammen jedoch nicht von ihnen.

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Xanten

Im Amphitheater spielten die Fööss 2002 im historischen Ambiente.

You-Tube-Videos

Lange bevor kleine Filmchen millionenfach in ein weltweites Netz geladen werden konnten, haben die Bläck Fööss die Faszination von kleinen Musikclips entdeckt. 1985 entstand das Video zu „Kutt erop!“ , das Original des Titels („Bei Palms do ess de Pief verstopp“) stammt allerdings von Willi Ostermann. Hier können Sie sich das Video anschauen.

Zille auf Kölsch...

...hat ein Tontechniker mal über die Fööss-Songs gesagt. Wie der Berliner Dichter Herbert Zille: bodenständig und volksnah.

Das Jubiläumsjahr der Bläck Fööss

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Peter Schütten, Tommy Engel und Erry Stoklosa (v.l.).

2020 haben sich die Bläck Fööss einiges vorgenommen. Das kommende Jahr ist wie die Bandmitglieder sagen – auf fünf Säulen gebaut. Die wichtigste: zwei Jubiläumskonzerte auf dem Roncalliplatz am Freitag, 14. August, und Samstag, 15. August. Mit Blick auf den Dom – der transparenten Bühne sei Dank – werden die Fööss das beste aus 50 Jahren auf die Bühne bringen. Mit dabei werden auch einige Überraschungsgäste sein. „Nichts ist ausgeschlossen“, sagt „Bömmel“ Lückerath auch in Hinblick auf ehemalige Mitglieder der Band.

Ende März beginnt das Jubiläum mit einer Ausstellung im Stadtmuseum. Kölner Bürger können sich mit eigenen Erinnerungsstücken an Konzerte oder die Bandgeschichte insgesamt beteiligen. Aus 50 Jahren gibt es viel zu erzählen. Ein Buch zur bewegten Geschichte erscheint passend zur Ausstellung im Zeughaus. Auch für dieses Projekt bitten die Fööss auf ihrer Homepage um Unterstützung der Fans in Form von Bildern oder Texten. Im Mai werden die Musiker bei einer Feierstunde im Dom einen Querschnitt ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zeigen – auch heute noch ein wichtiges Anliegen der Fööss. Eingeladen sind viele Schüler und Lehrer, mit denen Hartmut Priess, Kafi Biermann und „Bömmel“ Lückerath in Schulen zusammengearbeitet haben.

Ein neues Album krönt das Jubiläumsjahr. Den ersten Song „Die nächste Runde“ präsentierte die Band auf der Pressekonferenz zum Jubiläumsprogramm. Im Stück geht es – natürlich – auch um Kölsch, aber auch um die „joode Zick“, die noch „lang nit vorbei es“. „Es wird neue Lieder geben, aber auch Klassiker, die wir in neuer Form“, erklärt „Erry“ Stoklosa. Auch könne er sich vorstellen, die eigenen Lieder von anderen Künstlern neu vertonen zu lassen. Im Herbst folgt die Tour in ganz NRW.

Tickets für die Jubiläumskonzerte kosten 25,95 Euro. Der Vorverkauf startet am 10. Oktober über Kölnticket.

Mehr Informationen zu den Bläck Fööss finden Sie hier. (sim)

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