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81-Jährige stirbtErster tödlicher Dooring-Unfall in Köln seit 2010

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Dooring Unfall Köln

Symbolbild 

Köln – Der dramatische „Dooring-Unfall“ vom Freitagvormittag in Klettenberg ist tragisch geendet: Nachdem eine Seniorin (81) von einer Autotür eines 71-Jährigen getroffen wurde und stürzte, ist die Frau im Krankenhaus gestorben. Das teilte die Polizei am Samstag mit. Die Frau erlitt unter anderem schwere Kopfverletzungen. Direkt nach dem Unfall sprach eine Polizeisprecher bereits von akuter Lebensgefahr.

Die Frau ist laut Polizei gegen 9.15 Uhr auf der Luxemburger Straße in Richtung Innenstadt unterwegs gewesen, als sie unmittelbar hinter einer Kreuzung von der Autotür getroffen worden sei. Der 71-Jährige soll am rechten Fahrbahnrand in seinem parkenden BMW gesessen haben, als er die Tür öffnete.

Oft schwere Verletzungen nach Dooring-Unfällen

Bei zahlreichen Unfällen dieser Art besonders in den vergangenen Wochen erlitt Radfahrer oder E-Bike-Fahrer oftmals schwere Verletzungen. Dabei ging es hauptsächlich um Frakturen oder Gehirnerschütterungen, die die Unfallopfer erlitten hatten. Bisher war es jedoch noch nie seit Beginn der statistischen Erhebungen der Kölner Polizei im Jahr 2010 zu einem tödlichen Unfall gekommen . In den vergangenen elf Jahren verletzten sich mehr als 1470 Menschen bei „Dooring“-Unfällen“. Negativer „Spitzenreiter“ war das Jahr 2014 mit 152 verletzten Menschen, gefolgt vom Jahr 2011 mit genau 150 Karambolagen.

Venloer Straße führt Unfallbilanz an

Die Venloer Straße ist laut Polizei die Straße mit den meisten „Tür-Unfällen“, gefolgt von der der Neusser Straße, Zülpicher Straße, Luxemburger Straße und der Kalker Hauptstraße. Besonders nach dem Beginn des Frühlings und mit dem Ende des Lockdowns stieg in Köln die Zahl dieser Unfälle an. In einer großen Info-Kampagne machte die Polizei erneut die Gefahren aufmerksam. An vielen Orten hingen im Frühsommer Plakate mit der Aufschrift „Rücksicht mit Rückblick“. In der Kampagne wies die Stadt nochmals auf den „Holländischen Griff“ hin. Das heißt: Beim Aussteigen auf der Fahrerseite immer mit der rechten Hand nach dem Türgriff greifen. „Damit schauen Autofahrer automatisch nach hinten“, betont ein Stadtsprecher.

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Für den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub sind die „Tür -Unfälle“ schon seit Jahren ein Thema. Der ADFC setzt auf Abstand. „Den 1,5-Meter-Abstand in Corona-Zeiten fordern wir im Straßenverkehr schon seit Jahren“, sagt Vorsitzender Christoph Schmidt im Frühjahr der Rundschau. Das Problem sei vielschichtig. „Wir wollen von einer Straße zu viel“, betont der ADFC-Experte. Sie soll Wohlfühlort sein, eine Hauptverkehrsstraße, es soll Platz für Radfahrer geben, der Lieferverkehr soll funktionieren und auch der Autofahrer soll vorankommen. Doch dies sei nicht möglich. „An der Infrastruktur muss etwas geändert werden“, betont Schmidt.

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