9,90 Euro für eine Flasche WasserEssen und Trinken in den Sitzungssälen ist teuer

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Was darf es sein? Trotz der sportlichen Preise in den Sälen haben die Kellner während der Karnevalssitzungen gut zu tun.

Was darf es sein? Trotz der sportlichen Preise in den Sälen haben die Kellner während der Karnevalssitzungen gut zu tun.

  • Dass es an Karneval teuer ist in den Sitzungssälen, dürfte niemanden überraschen.
  • 9,90 Euro für eine Flasche Wasser ist dennoch ein ordentlicher Preis.
  • Wir vergleichen die „Nebenkosten“ in den Sitzungssälen.

Köln – Muss eine Schale mit ein paar Chips, Salzstangen und Erdnüssen wirklich 9,90 Euro kosten? Die Preise, die Sitzungsbesucher in den Sälen für Speisen und Getränke hinlegen müssen, sind diese Session gleich mehreren Rednern ein paar Witze wert. „Was haben wir über das vergoldete Steak von Frank Ribery beim FC Bayern gelästert.  Aber in den Sälen kostet das genauso viel. Nur ohne Gold“,  stichelt Guido Cantz.  Und sein Kollege Volker Weininger ätzt als angeheiterter Sitzungspräsident: „Das ist meine persönliche Apokalypse. Das Kölsch kostet 2,70 Euro. Da habe ich einen Hunni auf den Tisch gelegt, bevor ich überhaupt anfange, ein bisschen lustig zu werden.“ Und Tusch.

Eine Flasche Wasser für 9,90 Euro

Beim Blick auf die Tischkarten kann den Jecken schon mal das freudige „Alaaf“ im Hals stecken bleiben.  Den von Weininger genannten Kölschpreis zahlen Gäste im Maritim – damit ist das Hotel an der Deutzer Brücke Spitzenreiter. Im Gürzenich gibt es Kölsch nur im Foyer, also vor dem Saal. Der Preis: 2,50 Euro. Am Weinzwang im Saal wird sich wohl so schnell nichts ändern. „Das ist eine Grundsatzentscheidung und hat viel mit Tradition zu tun. Es gibt aber auch Vereine, die das begrüßen, weil es im Saal deutlich ruhiger ist, wenn kein Kölsch getrunken wird“, erklärt Bernhard Conin, Chef von Kölnkongress.

Die Preise

Kölsch:  Im Maritim kostet das Glas (0,2 Liter) 2,70 Euro, es folgen die Flora und Kristallsaal (2,60 Euro), Gürzenich (2,50 Euro) und Theater am Tanzbrunnen  (2,30 Euro).

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Wasser (0,75 Liter) ist im Sartory für 9,90 Euro zu haben, nur leicht günstiger sind   Gürzenich, Flora  und Kristallsaal (9,80 Euro) es folgt  das Maritim (9,50 Euro), im Theater am Tanzbrunnen müssen Gäste  9,20 Euro zahlen.

Käseplatte: Gouda, Salzbrezeln, Chips, geröstete Erdnüsse und Oliven (für 4 Personen) kosten im Gürzenich 32,50 Euro, im Theater am Tanzbrunnen  17,50 Euro; der Käseteller in der Flora ist für 21,50 Euro zu haben und im Maritim für 17,40 Euro.

Wer stattdessen Wasser trinkt, kommt auch nicht viel günstiger davon. Denn in den Sälen kostet die Flasche zwischen 9,20 Euro (Theater am Tanzbrunnen) und 9,90 Euro (Sartory) – im Handel kostet ein ganzer Kasten etwa halb so viel. „Ich habe volles Verständnis, wenn dies für Unverständnis sorgt“, sagt Conin. Die Preise für Wasser und Kölsch seien in den zu Kölnkongress gehörenden Sälen (Tanzbrunnen, Kristallsaal, Gürzenich, Flora) in den vergangenen drei Jahren stabil geblieben.

„Deine Sitzung“ macht es günstiger

Bei Sitzungen sind beispielsweise im Gürzenich 80 Servicekräfte und zehn Köche im Einsatz, allein im Saal bedienen 38 Kellnerinnen und Kellner. Darüber hinaus seien zehn Köche im Einsatz, weil viele Sitzungsgäste, vor allem Firmen, vor der Veranstaltung noch essen möchten.

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Dass es auch anders geht, zeigt sich in kleineren Sälen, etwa im Klettenberger Brunosaal, wo derzeit „Deine Sitzung“ mit Mirja Boes läuft. Das Kölsch kostet zwei Euro, eine komplette Dose Erdnüsse bringen die Kellner für 3,50 Euro an die Tische.

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