9-Euro-TicketKVB erwartet keinen Ansturm und verzichtet auf Vorbereitung

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Symbolbild 

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Gewerkschafter der Bahn gehen von drastischen Szenen aus. Wenn das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr zum Juni komme, seien Räumungen von überfüllten Bahnsteigen und Bahnen denkbar (die Rundschau berichtete). Weit gelassener sehen die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) die Einführung des günstigen Tarifs für drei Monate entgegen. Einen Ansturm erwartet die nicht. Vorbereitungen werden nicht getroffen.

KVB: Der Preis ist nicht der alles entscheidende Faktor

„Unsere Erfahrung ist, der Preis alleine ist selten ein Argument für den Umstieg auf Bus und Bahn“, sagt KVB-Sprecher Stephan Anemüller. Vielmehr spiele die Wegekette eine Rolle. „Wo ist die Haltestelle, wo muss ich hin, muss ich dabei etwas transportieren“, zählt Anemüller Aspekte auf, die bei der Entscheidung Stadtbahn oder Auto oft maßgebend seien. Darum rechnet der Betrieb für den Zeitraum von Juni bis August, zu dem das 9-Euro-Ticket gelten wird, nicht mit einem sprunghaften Anstieg an Fahrgästen. „Wir werden nicht unseren Servicedienst an Bahnsteigen und in der Bahn verstärken“, so der KVB-Sprecher. Im Fahrbetrieb gebe es sowieso keine Möglichkeiten, zu reagieren. Für weitere Taktverdichtungen sei das Netz bereits zu stark ausgelastet. „Wir werden aber die Entwicklung genau beobachten und im Zweifel kurzfristig reagieren.

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Dennoch setzt der Betrieb Hoffnungen in die Aktion. Laut Anemüller werden Reaktionen von Kunden, die mit dem 9-Euro-Ticket für drei Monate aufspringen, erwartet. „Man selbst bewegt sich oft in einer Blase. Wir erhoffen uns durch Anregungen von neuen Fahrgästen einen erweiterten Blick darauf, durch welche Maßnahmen Kunden auch längerfristig gewonnen werden können.“ (ngo)

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