Abschied von der grünen TafelInteraktive Bildschirme sollen in Köln Schule machen

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Den Weg aus der Kreidezeit gehen an ihren Schulen Thorsten Tjarks (l.) und Udo Heinrichs mit dem Einsatz neuer Technik.

Den Weg aus der Kreidezeit gehen an ihren Schulen Thorsten Tjarks (l.) und Udo Heinrichs mit dem Einsatz neuer Technik.

Köln – In der Schule der Zukunft hat die alte grüne Tafel ausgedient, da hängen „Touch Displays“ an der Wand – solche interaktiven Bildschirme sind zum Beispiel in allen acht Klassenräumen der Katholischen Grundschule am Altenberger Kreuz im Einsatz. „Ich arbeite seit zehn Jahren als Lehrer mit solchen Boards. Sie sind sehr hilfreich im Unterricht, als eines von vielen Medien ist es eine wichtige Ergänzung“, sagt der Schulleiter (42).

Er demonstrierte gestern im Technischen Modellklassenzimmer im Amt für Schulentwicklung mit Kollege Udo Heinrichs vom Erich-Gutenberg-Berufskolleg, welche sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten digitaler Technik es für den Unterricht gibt.

2000 Touch-Tafeln sollen her

Das liegt auch der Leiterin des Schulentwicklungsamtes der Stadt, Ulrike Heuer, am Herzen. Einen großen Schritt weiter aus der Kreidezeit zur Schule 4.0 soll eine Vorlage bringen, die Donnerstag im Rat nicht öffentlich auf der Tagesordnung steht. Das rund 18 Millionen Euro teure Panel-Paket sieht die Anschaffung von 2000 solcher Touch-Tafeln sowie den Ausbau des Supports durch Netcologne vor. Die Finanzierung soll durch das NRW-Programm „Gute Schule“ erfolgen.

„Die Schulen müssen gleichberechtigt ausgestattet werden“, findet Tjarks. Mit dem nötigen Know how lasse sich die Technik hervorragend einsetzen – als „eines von vielen Medien. Erfahrungen in der Natur oder ein Buch können sie niemals ersetzen!“ Ob beim Rechnen oder in Sachkunde, die Bildschirme sind nicht nur per Fingertipp zu beschriften, es können Aufgaben markiert, korrigiert, Tafelbilder gespeichert oder den Schülern gemailt werden. Auch als Projektor taugen die Geräte. Videos oder ein Lernspiel können den Unterricht auflockern.

Am Berufskolleg nutzt Heinrichs stärker auch Vernetzungsmöglichkeiten, damit mehrere an einer Aufgabe arbeiten können. „Es ist eine wichtige Aufgabe der Schulen, Medienkompetenz zu vermitteln, den kritischen, selbstbestimmten Umgang mit digitalen Medien“, so Heuer. Das NRW-Schulministerium ist dabei, dies in Lehrplänen zu verankern. Viel hängt allerdings (noch) am individuellen Engagement von geschulten Lehrern und Medien-Konzepten ab. „Anfangs haben sich manche gesperrt, aber unser Medienbeauftragter hat überzeugt“, so Heinrichs. Tjarks ergänzt: „Man muss die Angst vor der Technik nehmen, es ist doch nur ein großes Tablet, sonst nichts.“

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