Ärgernis in KölnFür das E-Laden werden jetzt auch Parkgebühren fällig

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Ladesaeule

Eine Ladestation für Elektrofahrzeuge in Köln 

Köln – Es war ein Privileg für E-Autos, mit dem die Stadt jetzt Schluss macht: An städtischen Ladesäulen konnten bisher E-Autos kostenlos parken. Allein die Ladegebühr für den Strom wurde fällig. Und damit das nicht über gebühr ausgenutzt wird, schlagen die Ladesäulenbetreiber in der Regel nach vier Stunden Laden eine Blockierungsgebühr drauf. Doch in Köln hat es nun nach einer Stunde ein Ende mit dem kostenlosen Parken, dann wird neben den Ladekosten auch eine Parkgebühr fällig.

Die Verwaltung will es positiv formulieren: „Eine Stunde kostenloses Parken während des Ladevorgangs ist die Mitteilung für die neue Regelung überschrieben. Für das E-Laden müssen jetzt auch Parkgebühren bezahlt, käme da der Wahrheit wohl näher. Bezogen wird sich bei dem Vorhaben auf einen Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019.

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Dass die Umsetzung so lange gedauert habe, liege daran, das eine technische Lösung fehlte. Die gebe es nun mit einer „Anforderungstaste“. Nun würden die entsprechenden Parkautomaten für 35 000 Euro nachgerüstet.

Der ADAC-Nordrhein kritisiert das Vorhaben. Viele Städte in NRW würden das Laden zeitlich begrenzen, aber keine nehme dazu noch eine Parkgebühr, so ein Sprecher. (ngo)

Kommentar: So wird das nichts mit der Klimawende

ine Stunde das E-Auto an einer konventionellen Säule laden – der E-Autofahrer weiß, damit kommt man nicht weit. Werden darüber hinaus noch die saftigen Parkgebühren der Stadt Köln fällig, muss scharf gerechnet werden, ob es nicht günstiger ist, das E-Auto zu Hause an der Wallbox ordentlich aufzuladen und zum Shoppen mit dem Benziner ins Innenstadt-Parkhaus zu fahren. Denn zumeist ist das E-Auto, in den Haushalten, die es sich leisten können, „nur“ der Zweitwagen.

Mit diesem Konzept verabschiedet sich die Stadt also ein stückweit davon, Anreize zum Umstieg auf ein E-Auto zu schaffen. Dahinter steht vielmehr die Ideologie: Jedes Auto ist schlecht. Die Vorteile der E-Mobilität fürs Stadtklima werden ausgeblendet. Genauso wie die Zulassungszahlen für PKW, die immer noch steigen. Darüber ist die Stadt viel zu langsam beim Ausbau der Ladestruktur – wie die Verwaltung selbst einräumt.

Summa summarum: So wird es nichts mit der Klimawende.

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