Aggressiv und unbelehrbarBei Jugendlichen kippt Akzeptanz für die Corona-Auflagen

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Hinter Absperrgittern müssen Besucher des Rheinboulevards derzeit ab 18 Uhr den Sonnenuntergang genießen.

Köln – Trotz malerischen Sonnenuntergangs wirkt das Deutzer Rheinufer für Maurice und Claudia am Pfingstsonntag nicht wirklich romantisch. „Hat ein wenig Gefängnis-Charme“, kommentiert das Pärchen den Absperrzaun vor der Freitreppe. Vor allem bei jungen Menschen scheint nun die Stimmung gegen die Corona-Auflagen zu kippen, wie das Ordnungsamt nach Pfingsten feststellt.

Nach Christi Himmelfahrt war die Stadt zur Corona-Eindämmung dazu übergegangen, einige stark frequentierte Plätze vorerst bis zum 6. Juni täglich von 18 bis 6 Uhr zu sperren. Und das sieht am Rheinboulevard sowie der angrenzenden Uferpromenade wie folgt aus: Absperrgitter und Security sorgen für das Einhalten des Aufenthaltsverbots. Verständnis für die Maßnahmen hatten am Wochenende vor Ort allerdings nur noch wenige. „Irgendwie ist das langsam zuviel des Guten, gerade, wo sich doch jetzt wieder offiziell zehn Personen treffen dürfen“, so Maurice’ Meinung – mit welcher der junge Mann in der Partystadt Köln nicht alleine zu sein scheint.

Stimmung wird aggressiver

Zwar heißt es aus dem Ordnungsamt, dass das Abstandsgebot von den meisten Kölnern eingehalten werde, aber es komme immer mehr zu Ärger mit Gruppen junger Menschen. Die würden die Infektionsschutz-Auflagen kaum noch ernst nehmen. Für die Ordnungshüter werde es immer schwerer, mit Argumenten zu ihnen durchzudringen. Die Stimmung werde aggressiver. Oftmals müssten gleich mehrere Teams mehrfach einen Ort anfahren, denn die Angesprochenen machten sich einen Spaß daraus, sich den Maßnahmen zu entziehen. Wie die Rundschau berichtete, eine Einschätzung, die auch die KVB-Sicherheitsmitarbeiter teilen. Vor allem in den Abendstunden würden vorrangig jüngere Menschen ohne Mund-Nase-Maske Busse und Bahnen betreten und die Provokation suchen.

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Ruhig blieb es Pfingsten indes am „Hotspot“ Brüsseler Platz. „Es klappt hervorragend“, freut sich etwa Anwohnerin Viktoria. Sie wünsche sich, „dass dies exemplarisch dafür ist, wie es auch nach der Corona-Zeit funktionieren kann“.

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