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Aktionen in Flittard, Kalk und VingstSchlag gegen Mafia in Köln – drei Festnahmen

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Festnahme Symbolbild Handschellen

Symbolbild

Köln – Die Fahnder kamen im Morgengrauen und die Beschuldigten wurden unsanft geweckt: Gegen 6 Uhr stürmten Mitglieder von Spezialeinsatzkommandos drei Wohnungen in Vingst, Flittard und Kalk und nahmen drei Männer (36, 43, 45) fest. Die Razzia galt mutmaßlichen Mitgliedern der sizilianischen Mafia. Die italienische Justiz wirft den in Köln lebenden Männern die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Drogenhandel vor.

Der Handel mit Betäubungsmitteln soll zwischen Deutschland, Rom und Sizilien stattgefunden haben. Gegen die Beschuldigten lagen europäische Haftbefehle vor, teilte die Kölner Staatsanwaltschaft mit. Zuständig für das Verfahren ist die Polizei im Raum Caltanissetta (Sizilien). Es wird erwartet, dass die italienschen Behörden nun bei der Generalstaatsanwaltschaft in Köln ein Auflieferungsantrag stellen.

Verdächtigen hatten laut Polizei auch Kontakte zu türkischen Mafiosi

Die Festgenommenen sollen Mitglieder der „deutschen Zelle“ des „Clans Rinzivillo“ sein, die in mehreren NRW-Städten operieren. Die Verdächtigen hatten laut Polizei auch Kontakte zu türkischen Mafiosi und zu Mitgliedern der kalabrischen 'Ndrangheta, darunter auch zu Antonio Strangio, der nach den Duisburger Mafiamorden festgenommen wurde. Eine weitere Festnahme gab es in Mannheim.

In Köln ist es der zweite Schlag gegen den „Rinzivillo“-Clan. Im Oktober 2017 waren zwei Männer ebenfalls von Spezialkräften festgenommen worden. Damals wurden die Verdächtigen in Sürth und Gremberghoven aus dem Bett geholt. Der Clan ist offenbar sehr aktiv. Im Internet zeigen Videos italienische Polizisten bei Razzien im Kampf gegen die Vereinigung. Seit langem warnen Ermittler davor, dass Clans der 'Ndrangheta und auch der Cosa Nostra von Deutschland aus ihre Geschäfte betreiben. Der Raum Köln gilt seit Jahren als Rückzugsort für die Mafia.

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