Am Freitag in KölnWas die Lange Nacht der Kirchen in diesem Jahr bietet

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Die Lange Nacht der Kirchen findet wieder statt. 

Köln – „Die Lange Nacht der Kirchen ist eine ökumenische Erfolgsgeschichte“, sagt der katholische Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. „Kirchenräume sind unsere Goldschätze“, sagt der evangelische Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger. Solche Gedanken leiteten die Macher der Veranstaltung, als sie sich im Sommer 2021 zu einem Workshop trafen, um die Lange Nacht der Kirchen weiterzuentwickeln. Zeitgemäßer sollte das Konzept werden, jüngere Zielgruppen ansprechen, mehr Musik bieten und auch digital den Weg zu den Orten weisen.

„Die Botschaft ist, dass Kirchenräume nicht für sich stehen, sondern Orte für Menschen sind, an denen sie so willkommen geheißen werden, wie sie sind“, fährt Seiger fort. Rote Teppiche werden deshalb am Freitag, 18. März, von 19 bis 23 Uhr vor den Eingängen der offenen Gotteshäuser ausliegen. Für die Ankündigung werden derzeit im Stadtraum Beachflags (Strandflaggen) aufgestellt.

Vier Kategorien geben Orientierung

Neu sind die vier Kategorien, die Orientierung geben sollen, welche Art von Angebot in welcher der 22 teilnehmenden Kirchen läuft. „Calm and smooth“ (ruhig und sanft) spricht Menschen an, die Besinnung bei leisen Tönen und gedämpftem Licht bevorzugen. In St. Andreas etwa beginnt um 19 Uhr die Lucernariums-Feier „Du Licht vom Lichte“, anschließend erklingt Chormusik der Renaissance. „Pop and beat“ mit DJs oder Live-Bands gibt es in St. Agnes am Neusser Platz, Herz Jesu am Zülpicher Platz und St. Michael am Brüsseler Platz.

„Experience and adventure“ (Erfahrung und Abenteuer) lädt zu Erkundungen von Kirchenräumen ein, zum Beispiel bei einer Schwarzlicht-Taschenlampen-Führung in St. Johannes Deutz, der einzigen teilnehmenden Kirche im Rechtsrheinischen.

Bei der Planung der Langen Nacht der Kirchen konnte niemand ahnen, dass die von dem französischen Avantgarde-Künstler Yves Klein inspirierte Lichtinstallation in St. Georg in den Farben Gold und Blau jetzt auch als stilles Symbol für Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine werden könnte. Die Flaggenfarben der Ukraine sind Gelb und Blau. In der Kategorie „listen and reflect“ (Höre zu und denke nach) stehen Orgelmusik und Lesungen auf dem Programm. So in der Kartäuserkirche, wo Pfarrer Mathias Bonhoeffer Verse wie „Etwas Böses habe ich unter der Sonne gesehen“ aus dem Buch Kohelet vortragen und Kantor Thomas Frerichs musizieren wird.

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