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Anlegeverbot im RheinauhafenBinnenschiffer drohen wieder mit Hup-Protesten

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Liegeplätze für Binnenschiffe sind knapp in Köln. Im Mülheimer Hafen wurden vom Bund Anleger für Tankschiffe errichtet.

Liegeplätze für Binnenschiffe sind knapp in Köln. Im Mülheimer Hafen wurden vom Bund Anleger für Tankschiffe errichtet.

Köln – Im Streit um das am 6. Februar verhängte Anlegeverbot für Binnenschiffe im Kölner Rheinauhafen drohen die Kapitäne erneut mit lautstarken Hup-Protesten. „Wir erwarten bis Freitag, 20. April, eine konkrete Lösung, wie dort zeitnah wieder Liegeplätze geschaffen werden können, sagte der Vorsitzende der „Europäischen Vereinigung der Binnenschiffer“ (EVdB), Christian Niemann gestern in Köln.

„Wir wollen schriftliche Zusagen“, betonte der zweite Vorsitzende Jürgen Colée. Andernfalls werde man Kapitäne wieder dazu auffordern, bei der Fahrt durch Köln mit dem Schiffshorn gegen den Liegeplatz-Verlust zu demonstrieren.

Die vorige Woche in Syke gegründete Organisation EVdB ist aus Protesten von Binnenschiffern gegen das Vorgehen der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) entstanden.

Kostenlose Liegeplätze im Niehler Hafen

Wie berichtet, hatte die HGK Anfang Februar aus Sicherheitsgründen ein Festmachverbot für die gesamte Kaimauer am Rheinauhafen ausgesprochen und Stahlringe und Poller entfernt, nachdem sich zweimal dort vertäute Schiffe losgerissen und die Mauer beschädigt hatten. Gestern erklärte die HGK, man werde Binnenschiffern für Landgänge und Ruhepausen bis auf weiteres kostenlos Liegeplätze im Niehler Hafen zur Verfügung stellen.

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„Das hilft uns nicht weiter. Der Niehler Hafen ist schon lange überlaufen. Wir brauchen die Liegeplätze im Rheinauhafen“, entgegnete Niemann. Er brachte eine Übergangslösung mit schwimmenden Pontons ins Gespräch, die mit Stelzen im Rhein verankert werden. Solche Pontons, wie sie etwa bei Wasserbauarbeiten im Rhein verwendet werden, ließen sich kurzfristig installieren. „Wir hoffen, dass die Verantwortlichen eine solche Lösung zeitnah umsetzen.“

Derzeit laufen Gespräche zwischen HGK, Stadt Köln und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) über die Einrichtung dauerhafter Anlegestellen im Rheinauhafen mit Hilfe von Dalben (Ankerpfähle, die in den Flussgrund gerammt werden) und Stegen. Doch es sei absehbar, dass die Planung dafür nicht vor 2020 beginnen werde, sagte Niemann. „Deshalb brauchen wir jetzt eine Zwischenlösung – zumal auch die Kaimauer an der Deutzer Werft von der Stadt Köln gesperrt wurde.“ (EB)

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