AnwohnerparkenStellplätze in Köln-Bayenthal werden knapp

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Aber auch in anderen Straßen wie zum Beispiel in der Hölderlinstraße kann die Parkplatzsuche zum Geduldsspiel werden.

Aber auch in anderen Straßen wie zum Beispiel in der Hölderlinstraße kann die Parkplatzsuche zum Geduldsspiel werden.

Bayenthal – Der Parkraum für die Bewohner Bayenthals ist begrenzt. Der Ausbau der Nord-Süd-Stadbahn auf der Bonner Straße sorgt für Handlungsbedarf, denn hier fallen durch die Baumaßnahmen Stellplätze weg, was den Parkdruck auch in den angrenzenden Stadtteilen weiter erhöht. Das ist ein Ergebnis des Parkraumkonzepts, das die Stadt jetzt in der Bezirksvertretung in Rodenkirchen vorstellte.

Einteilung in zwei Bereiche

Bereits im Dezember 2015 hatte die BV die Verwaltung mit der Vorlage eines entsprechenden Konzepts beauftragt. „Wir möchten gleichzeitig die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs vorantreiben und die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Radfahrer erhöhen“, erläuterte Michael Schipper von der Stadtverwaltung das Konzept bei der Vorstellung auf der jüngsten Sitzung des Gremiums.

Wegen der Größe des Gebietes schlägt die Stadt eine Einteilung in „Bayenthal I und II“ vor. „Wir sehen dabei die Goltsteinstraße als weiche Grenze“, erklärte Schipper. Mit „Bayenthal I“ beschreibt die Stadt das Gebiet zwischen Goltsteinstraße und Bonner Straße. Ein, wie sie im Konzept ausführt, „heterogenes Gebiet mit Schulen, Krankenhaus und einer Wohnbebauung, die sich hauptsächlich aus Einfamilienhäusern und kleineren Mehrfamilienhäusern zusammen setzt“. Überlegt wird, den Kreis derer, die einen Anspruch auf den Parkausweis haben, auf die westliche Bonner Straße auszuweiten, um den Stellplatzverlust durch das Bauvorhaben aufzufangen. Das Bewohnerparkgebiet „Bayenthal II“ Richtung Heinemann-Ufer würde demnach die großen Bürokomplexe und die größere Wohnbebauung jenseits der Goltsteinstraße, wie etwa den Wohnpark Bayenthal, umfassen.

Für die mögliche Umsetzung wurden den Bezirksvertretern zwei Varianten vorgestellt, die allerdings beide zu einem Wegfall von Stellplätzen führen. „Die Herstellung von Barrierefreiheit auf städtischen Gehwegen, die einer Beschlussvorlage der Stadtarbeitsgemeinschaft Behindertenpolitik folgt, würde allerdings die Anzahl der Parkplätze weitaus deutlicher reduzieren“, stellte Schipper klar. In Zahlen hieße das, dass bei einer Gehwegbreite von zwei Metern insgesamt 105 Parkplätze – 96 Parkplätze Richtung Bonner Straße, weitere neun Parkplätze zum Rhein hin – wegfielen. Für die Bezirksparlamentarier stellte dieser Vorschlag keine Option dar. Ein Kompromiss wäre eine akzeptable Gehwegbreite von 1,70 Metern, die immer noch einen Stellplatzverlust von 35 Parkmöglichkeiten mit sich brächte.

„Ich sehe ein Problem in der Aufteilung in Bayenthal I und II“, bemerkte Jörg Klassemann (SPD). Dies, so Schipper, sei aber nicht anders zu bewerkstelligen, da das Parkgebiet zu groß sei, um es als ein einziges Bewohnerparkgebiet zu deklarieren. Denn Bewohnerparkgebiete dürfen nur einen Durchmesser von 1000 Metern haben.

Problemen wie dem hohen Parksuchverkehr, zugeparkten Gehwegen beziehungsweise Lade- und Lieferzonen kann man nach Ansicht der Stadt nur mit der Einführung des Bewohnerparkens begegnen. „Wir wollen eine Parkvorberechtigung für Bewohner erreichen und eine Gebührenpflicht für Fremdparker einführen“, erläuterte Schipper. Dann würde das Parken für Besucher tagsüber kostenpflichtig. Bewohner mit einem Parkausweis dagegen könnten die Parkplätze kostenfrei nutzen. An der Goltsteinstraße wäre das Parken 15 Minuten lang kostenfrei, zudem würden Ladezonen und Langzeitparkplätze eingerichtet. „Wir müssen dann natürlich den ruhenden Verkehr verstärkt überwachen“, sagte Schipper.

Ganz zufrieden waren die Parteien mit dem vorgelegten Konzept nicht. Die Parlamentarier sprachen von „einer künstlich erzeugten Parkverknappung“ und einer möglichen „Abzocke an Parkscheinautomaten“. „Falschparker lassen sich auch ohne die Einführung des Bewohnerparkens in den Griff bekommen“, meinte Karl Wolters von der FDP. Nach der Diskussion im Bezirksparlament wurde die Beschlussvorlage auf Antrag der CDU mit der Maßgabe einer Bürgerversammlung zurückgestellt. „Das betrifft zu viele Bürger, da müssen die Anwohner befragt werden“, untermauerte Constanze Aengenvoort (CDU) einen Vertagungsantrag der CDU.

„Es kommen dann allerdings nur die Leute, die ein Problem mit dem Bewohnerparken haben“, warnte Schipper vor der Versammlung. Der CDU-Antrag wurde jedoch einstimmig beschlossen.

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