Anzeige gegen OB RekerObdachloser starb wohl Kältetod – Obduktion angeordnet

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In der kalten Jahreszeit ist das Übernachten draußen besonders gefährlich.

Köln – Nach dem Tod eines Obdachlosen am Mauritiuswall hat die Staatsanwaltschaft eine Obduktion angeordnet. Dies teilte ein Behördensprecher mit. Es soll geklärt werden, wie der 46 Jahre alte Mann aus der Ukraine ums Leben kam. Wann das Ergebnis vorliegt, blieb zunächst unklar.

Es ist laut Polizei naheliegend, dass der Mann erfroren ist. In der Nacht zum Sonntag herrschten Minusgrade. Nach Angaben eines Sprechers gibt es keine Hinweise darauf, dass er Opfer eines Verbrechens wurde. Der 46-Jährige lag nur spärlich bekleidet in einer provisorischen Schlafstätte in einem Baustellenbereich.

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Der Mann hatte zwar einen Schlafsack dabei, lag aber beim Auffinden auf dem Schlafsack. Ein Passant fand den 46-Jährigen am Sonntagmorgen, dachte zuerst, dass der Mann schlafen würde, alarmierte aber dennoch die Rettungskräfte. Der Obdachlose hatte keine lange Hose an, sondern lag nur mit einem Unterhose bekleidet auf dem Boden. Im Bereich des Oberkörpers hatte der Mann normale Kleidung an.

Der Sprecher der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM), Rainer Kippe, erstattete am Montag bei der Kölner Staatsanwaltschaft Anzeige gegen Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Er wirft der Stadt und der OB Körperverletzung im Umgang mit Obdachlosen im Stadtgebiet vor, die sich tagsüber und nachts draußen aufhalten und schlafen.

Die Stadt wollte auf Nachfrage zum beschriebenen Sachverhalt nicht konkret Stellung nehmen: Zum laufenden Verfahren könne man sich nicht äußern, so Sozialdezernent Harald Rau. Er will am heutigen Dienstag das Angebot der Stadt für Wohnungslose erläutern. (ta/dhi)

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