Archäologische ZoneMarode Brücken: OB kritisiert Soli

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OB Jürgen Roters im Gespräch mit Markus Schwieren, Vorsitzender des Kölner Verkehrsvereins.

OB Jürgen Roters im Gespräch mit Markus Schwieren, Vorsitzender des Kölner Verkehrsvereins.

Köln – Deutliche Kritik musste sich Oberbürgermeister Jürgen Roters beim Neujahrsempfang des Kölner Verkehrsvereins in der Industrie- und Handelskammer anhören. Vieles in Köln sei im vergangenen Jahr „auf dem Altar des politischen Opportunismus geopfert worden“, sagte der Vereinsvorsitzende Markus Schwieren.

Scharf kritisierte er die Entlassung von Kulturdezernent Prof. Georg Quander. „Was muss man vom Sparwillen halten, wenn ein Dezernent ohne wirklich große Not in die Wüste geschickt wird, offensichtlich außer Acht lassend, wie viel Zeit und Geldmittel investiert werden müssen, um einen neuen zu finden?“, so Schwieren.

Entschieden verwahrte er sich dagegen, die geplante Archäologische Zone gegen die Haushaltsposition Soziales auszuspielen. Es handele sich hier um einen „Schatz der Geschichte, der seinesgleichen nördlich der Alpen sucht“, und eine „attraktive Präsentation unserer Kulturschätze“ sei wichtig für das Prosperieren der Stadt und ihrer Wirtschaft.

Roters, der den Verkehrsverein lobte als „mahnende Stimme, die notwendig ist,“ unterstützte diese Argumentation und sprach sich trotz leerer Kassen erneut für den Bau der Archäologischen Zone und des Jüdischen Museums aus. Dies sei ein „Gewinn für Köln“ und ein wichtiges Zukunftsprojekt, das man nun „mit frischem Mut“ anpacken müsse. Der OB versprach zudem, dass der Breslauer Platz „in wenigen Wochen“ fertig sei und im Juni mit dem Umbau der Domumgebung begonnen werde. Die Ausschreibungen seien „unter Dach und Fach“. Das Erscheinungsbild der Stadt sei ein wichtiges Thema für 2013. Als erfreulich bezeichnete es Roters, dass Köln bei den Übernachtungen 2012 voraussichtlich erstmals die Fünf-Millionen-Marke geknackt habe.

Mit Blick auf den gewaltigen Sanierungsbedarf bei Brücken und Tunneln kritisierte Roters, dass die Stadt Köln weiterhin 70 Millionen Euro pro Jahr für den Soli aufbringen müsse. „Unsere Brücken sind in schlechterem Zustand als vieles im Osten.“ Der Bund dürfe Köln beim Erhalt der Infrastruktur nicht alleinlassen.

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