Aus für Gelände in Köln-PollStandort-Suche für Ikea geht von vorne los

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Dem Himmel so nah: Die neue Konzernstrategie von Ikea wirkt sich auch auf Köln aus. Aktuell fehlt ein Konzept für einen dritten Markt: Liegt das vor, beginnt die Standortsuche.

Dem Himmel so nah: Die neue Konzernstrategie von Ikea wirkt sich auch auf Köln aus. Aktuell fehlt ein Konzept für einen dritten Markt: Liegt das vor, beginnt die Standortsuche.

Köln – Die Pläne für die dritte Ikea-Filiale in Köln liegen aktuell auf Eis und auch die Standortsuche beginnt von vorne. Zunächst einmal will der schwedische Möbelriese nun grundsätzlich neue Konzepte für seine Einrichtungshäuser entwickeln, Ikea möchte zukünftig stärker in die Innenstädte rein. Laut Ikea-Sprecherin Chantal Gilsdorf ist der Standort Köln aber „weiterhin spannend für uns“.

Sie sagte: „Durch die Neuausrichtung auf zentrale Lagen kommen auch völlig neue Konzepte und Standorte für uns in Frage.“ Es gebe mehrere Möglichkeiten: Entweder ein kleinerer Ikea in zentraler Lage oder ein „Mixed-Use-Projekt“ mit einem Partner. Der Begriff steht für ein Ikea-Möbelhaus mit weiteren Nutzungen, etwa Wohnungen, Büros, Hotels oder Freizeitangeboten. Auch ein Zeitrahmen für den dritten Markt in Köln fehle noch.

Erste rechtsrheinische Filiale war geplant

Nach Rundschau-Informationen hatte Ikea ein solches Misch-Projekt auf dem Verkehrsübungsplatz an der Rolshover Straße in Poll geplant, es wäre nach den Märkten in Godorf und am Butzweiler Hof der erste im Rechtsrheinischen. Gilsdorf hatte über die Fläche Ende 2016 gesagt: „Wir sehen das Potenzial und der Standort bietet sich an.“

Der ehemals geplante Standort in Köln-Poll.

Der ehemals geplante Standort in Köln-Poll.

Doch das Interesse hat sich nun zunächst zerschlagen. Nach Rundschau-Informationen hätte Ikea zwei nebeneinander liegende Flächen in Poll benötigt, eine städtische und eine private. Teile des Areals liegen auf der ehemaligen Hausmülldeponie der Colonia, das erschwert die Entwicklung, weil die Flächen entsprechend versiegelt werden müssen. Laut der Bezirksregierung Köln als Aufsichtsbehörde ist die Deponie mittlerweile aber zu großen Teilen „endabgedichtet“.

Der Vorsitzende des Ausschusses,für Stadtentwicklung Niklas Kienitz (CDU), sagte: „Ich würde es bedauern, wenn das Projekt dort nicht kommt, weil der Bereich städtebaulich ungeordnet ist. Es wäre eine Chance gewesen.“ Es gibt unterschiedliche Angaben, warum Ikea dort bislang nicht zum Zug kam. Eine lautet: Der private Grundstücksbesitzer wollte zu viel Geld. Die andere: Es gab eine Vereinbarung zwischen dem Verkäufer und Ikea, aber dann änderte die Führung des Möbelhauses ihre Strategie.

Wo soll in der Innenstadt noch Platz sein?

Tatsächlich hatte Ikea Anfang April angekündigt, sich stärker auf Metropolregionen und Innenstädte zu konzentrieren, also auf Flächen, die ohne Auto erreichbar sind, sondern über den Öffentlichen Personennahverkehr. Schon 2014 hatte Ikea in Hamburg-Altona die erste Filiale in einer Fußgängerzone eröffnet. Gilsdorf sagte: „Da wir gerade dabei sind, unsere komplette Expansionsstrategie neu auszurichten und alle damit verbundenen Prozesse neu aufzustellen, haben wir aktuell tatsächlich noch nicht festgelegt, in welchem genauen Bereich wir uns in Köln künftig auf Grundstückssuche begeben werden.“

Grundsätzlich sei das Rechtsrheinische interessant, gerade weil die anderen beiden Häuser links des Rheins liegen. Das heißt aber auch: Die Standortsuche beginnt von vorne. Ein Insider sagte mit Blick auf mögliche Innenstadtlagen für Ikea: „Wo soll denn da noch Platz für die sein?“

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