Ausbau der A4Rodenkirchener Brücke soll zwei weitere Fahrbahnen erhalten

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Rodenkirchener Brücke

Die Rodenkirchener Brücke soll auf acht Spuren ausgebaut werden.

  • Die A4 soll zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Süd und Gremberg auf acht Spuren erweitert werden.
  • Damit verbunden wäre auch eine Erweiterung der Rodenkirchener Brücke.
  • Der Landesbetrieb Straßen.NRW sieht den Autobahnausbau im Bundesverkehrswegeplan 2030 als „alternativlos“.

Köln – Im dichten Verkehr auf der Rodenkirchener Brücke bleiben schon heute Autofahrer regelmäßig im Stau stecken. Auch die derzeit diskutierte „Rheinspange“, der Bau der Trasse A553, reicht nach Ansicht von Verkehrsplanern nicht aus, um die Verkehrsströme im Kölner Süden künftig zu bewältigen. Daher soll die A4 zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Süd und Gremberg auf einer Strecke von 5,6 Kilometern auf acht Spuren erweitert werden.

Damit verbunden wäre auch die Erweiterung der Rodenkirchener Brücke von sechs auf acht Fahrspuren. Erste Pläne stellte der Landesbetrieb Straßen.NRW auf einer Bürgerversammlung in Rodenkirchen vor. Demnach ist der Autobahnausbau im Bundesverkehrswegeplan 2030 als „alternativlos“ aufgelistet.

Kosten wurden 2014 auf 270 Millionen Euro geschätzt

Darin ist auch ein hoher Kosten-Nutzen-Faktor (mit dem Wert 4,9) festgeschrieben. Der Faktor gilt als Voraussetzung für die Finanzierung des Ausbaus. Die Kosten wurden vor sechs Jahren auf 270 Millionen Euro geschätzt. Die Kalkulation dürfte aufgrund der explosiven Preisentwicklung keine Gültigkeit mehr haben.

In einer Prognose der Verkehrsentwicklung im Kölner Süden gehen die Verfasser von gut 130.000 Fahrzeugen pro Tag auf der Rodenkirchener Brücke im Jahr 2025 aus, der Anteil des Lkw-Verkehrs liegt bei 17 Prozent. Fest steht: Die sechs Spuren der Brücke könnten diese Ströme nicht bewältigen. Ohne die zusätzlich geplante Rheinspange sei sogar ein zehnspuriger Ausbau notwendig.

Die Rodenkirchener Brücke

1941 wurde die Rodenkirchener Brücke gebaut.  Sie ist 567 Meter lang und dient als Querung der Autobahn 4 über den Rhein. Sie wurde im Krieg zerstört und wieder aufgebaut. Mit einem Zwillingsbauwerk wuchs das Rodenkirchener Wahrzeichen Anfang der 90er Jahre und wurde auf sechs Fahrspuren erweitert. Die stählernen Pylone haben eine Höhe von 60  Metern und einen Achsabstand von gut 26 Metern.

Man stehe erst ganz am Anfang der Überlegungen, sagte Rüdiger Däume von Straßen.NRW. Es müsste erst geprüft werden, ob die Brücke durch eine Erweiterung für die veränderten Ansprüche nutzbar gemachte werden könnte. Alle Varianten würden nun geprüft. Und die schließen auch einen Teilabriss oder gar einen kompletten Neubau der Brücke ein.

Das 1954 nach dem Krieg wiedereröffnete Bauwerk steht unter Denkmalschutz und gilt als Rodenkirchener Wahrzeichen. Allerdings belastet der dröhnende Verkehr schon heute viele Anwohner. Bei der Bürgerveranstaltung gab es daher viele kritische Nachfragen.

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Die Rodenkirchener Brücke ist neben der Leverkusener Querung die zentrale Autobahnbrücke und für Lkw wichtigste Ausweichroute. Straßen.NRW hatte stets betont, dass keine zentralen Arbeiten vorgenommen werden, bevor nicht die neue Leverkusener Brücke steht. Das soll Ende 2025 der Fall sein. Zuletzt waren vor zwei Jahren Puffer der Brücke ausgewechselt worden, um die Lamellenfugen in den Widerlagern zu entlasten.

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