Autofreie Tage in KölnAgora Köln will Deutzer Brücke sperren lassen

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Deutzer Brücke

Archivbild: Deutzer Brücke

Köln – Agora Köln plant für ein Wochenende im Frühjahr nächsten Jahres die Sperrung einiger Straßen für den Autoverkehr in Deutz. „Die Deutzer Brücke dabei einen Tag lang autofrei zu erleben, wäre ein Traum“, sagt Martin Herrndorf, der zum Steuerkreis von Agora Köln gehört. Der Ottoplatz könnte gesperrt werden, ohne den Bahnhof in Deutz, die Messe und die Köln-Arena zu sehr zu beeinträchtigen, finden die Veranstalter: „Wir haben nicht die Absicht, Autofahrer zu schikanieren.“ Seit Jahren gebe es Wünsche, auf Teilen des Gotenrings maximal Tempo 30 zu erlauben. „Wenn wir auch dort ein Stück sperren wollen, würde das sicher sehr heftig in der Politik diskutiert.“

Schon drei autofreie Tage in Köln organisiert

Schon drei autofreie Aktionen hat Agora Köln in den vergangenen Jahren unter dem Titel „Tag des guten Lebens“ organisiert. Das Bündnis aus derzeit 129 Organisationen hat immer wieder Anliegergruppen zum Mitmachen bewegt. Weil der Tag die „Bevölkerung sensibilisiert“ und die „inhaltliche wie politische Arbeit verstärkt“, hat die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gerade rund 130 000 Euro für das Projekt für 2017 und 2018 zur Verfügung gestellt. In Erwartung dieses Geldes legten die Initiatoren für 2016 auch eine Pause ein, obwohl es doch am 27. August ein „Tägchen des guten Lebens“ geben soll, wie Herrndorf ankündigt. Doch alles viel kleiner als gewohnt. Üblicherweise haben die Aktionen auf autofreien Straßen 60 000 bis 100 000 Besucher.

Das „Tägchen“ findet in Deutz statt und dient als Vorbereitung auf den großen Tag 2017. „Uns geht es um Freiraum für Nachbarschaft, um die selbst organisierte Nutzung des öffentlichen Raumes und um das Kennenlernen – kein Kommerz, keine Parteipolitik, sondern Nachbarschaft, Spaß, Aktionen auf der Straße und Kommunikation“, heißt es beim Deutz-Dialog, der die Veranstaltung vorbereitet.

Alles zum Thema Henriette Reker

„Die Sperrungen bringen Überraschendes zu Tage. In Sülz gab es einen Anwohner, der sagte, er habe nach 30 Jahren zum ersten Mal den Brunnen vor der Apotheke gehört. Und Kinder scheuten sich, auf der leeren Straße direkt einem davongerollten Ball hinterherzulaufen“, sagte Herrndorf der Rundschau.

Den Tag in Deutz habe sich die Bezirksvertretung gewünscht. Der Stadtrat habe die Aktionen begrüßt, und auch OB Henriette Reker sei ein Fan der Aktionen. Sie habe den Tag des guten Lebens 2015 in Sülz erlebt und sei von dem Engagement der Bürger begeistert, teilte der Veranstalter mit.

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