Bahnen und BusseAusfallquote der KVB in 2018 erschreckend gestiegen

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Eine Linie der KVB.

Köln – Es geht bergauf für die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB). Allerdings in einer Kategorie, in der es wünschenswert wäre, die „Balken “ würden an Höhe abnehmen . In 2018 haben nämlich die Ausfälle bei den Stadtbahnen im Verhältnis zu den Vorjahren deutlich zugenommen. Das musste der Verkehrs-Betrieb im Verkehrsausschuss auf Nachfrage der Ratsgruppe BUNT einräumen.

2016 lag die Ausfallquote der KVB-Bahnen noch bei 1,14 Prozent. Der Wert bezieht sich auf die zu leistenden Kilometer. Bei den Stadtbahnen sind das rund 1,55 Millionen Kilometer im Monat. Einen kleineren Sprung gab es dann in 2017 mit 1,54 Prozent Ausfallquote. Deutlich nach oben geschossen ist die Zahl der nicht gefahrenen Kilometer dann im ersten Halbjahr des Jahres 2018: 2,39 Prozent. Etwas besser steht die Quote bei den Bussen da. Hier springen die Ausfälle in den vergangenen drei Jahren von 0,68 über 0,73 auf 0,87 Prozent. Allerdings erbringt die KVB nur ein Viertel ihrer Fahrleistung mit dem Bus. Das Hauptgeschäft ist die Stadtbahn.

Warum kam die KVB 2018 so schlecht in Fahrt?

Wichtig zu wissen wäre aber bei den Ausfallquoten, wann die Bahnen und Busse nicht fuhren: in der Haupt-, oder in der Nebenverkehrszeit? Also dann, wenn die Bahnen im Berufsverkehr eh schon hoffnungslos überfüllt sind und händeringend gebraucht werden, oder in den späten Abendstunden, was für den Betroffenen nicht weniger ärgerlich ist, aber nicht so eine große Zahl von Fahrgästen betrifft. Doch da muss die KVB passen: „Eine entsprechende Aufschlüsselung ist rückblickend nicht möglich“, steht in der schriftlichen Antwort auf die Anfrage geschrieben.

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Ausfallquote bei der KVB

Ausfallquote bei der KVB

Zu den Ausfällen jedenfalls kam es trotz Reserven, die der Verkehrs-Betrieb vorhält. 33 Busse und 23 Züge hat die KVB in der Hinterhand. Die Personalreserve liegt bei 17 Stadtbahnfahrern und zehn Busfahrern.

Bleibt also die Frage: Warum kam die KVB 2018 so schlecht in Fahrt? KVB-Chef Jürgen Fenske: „Mit der aktuellen Betriebsqualität sind wir nicht zufrieden. Die Ursachen für den Anstieg der Fahrausfälle sind vielfältig, mal sind es Unfälle und Staus, aber auch der Anstieg von kurzfristigen Erkrankungen.“ Die Reserven, die auf dem Papier stehen, stehen in der Praxis nicht immer zur Verfügung. Umbauprogramme, aber auch langfristige Werkstattaufenthalte nach Unfällen sorgen für Verknappung. Dazu sind Bauteile für die alten Bahnen schlecht bis gar nicht mehr erhältlich.

Hoher Krankenstand

Altbekannte Probleme. Weniger bekannt ist hingegen , was Fenske zur Personallage sagt. „Der Krankenstand ist angestiegen, ebenso die Zahl der befristet und dauerhaft fahruntauglichen Mitarbeiter sowie die der kurzfristigen Krankmeldungen. Außerdem steigt die Zahl von Fahrschulteilnehmern, die die Ausbildung vorzeitig beenden oder die Prüfung nicht bestehen.“

Um entgegenzuwirken gebe es eine umfangreiche Betreuung der Mitarbeiter, auch zur Wiedereingliederung nach langer Erkrankung. Die Zahl der Fahrschüler werde aufgestockt. Neue Bahnen sind bestellt.

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