Baubeginn ab 2021Bekommt der Deutzer Hafen Wasserbus und Pool?

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Ein Pool im neuen Stadtquartier Deutzer Hafen? Die Planer von Cobe können sich das gut vorstellen. Ob es so kommt, wird die weitere Planung zeigen.

Ein Pool im neuen Stadtquartier Deutzer Hafen? Die Planer von Cobe können sich das gut vorstellen. Ob es so kommt, wird die weitere Planung zeigen.

Köln – Der Deutzer Hafen zieht: Rund 500 Menschen haben sich am Donnerstagabend in der proppenvollen Essigfabrik die neuesten Entwürfe des dänischen Planungsbüros Cobe zu dem Neubauprojekt im Rechtsrheinischen angeschaut. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Was soll im Deutzer Hafen entstehen?

In den nächsten Jahren soll auf einer Fläche so groß wie 52 Fußball-Felder ein Quartier für 6900 Menschen und mit 6000 Arbeitsplätzen wachsen. Die Moderne Stadt als städtische Stadtentwicklungsgesellschaft setzt das Projekt um.

Wann geht es los?

Ab 2021 soll die Erschließung beginnen und einige Jahre dauern. Zunächst soll noch dieses Jahr der städtebauliche Rahmen festgelegt werden, daran sind Politik und Bürger beteiligt. Die verfeinerten und nun präsentierten Pläne von Cobe sind die Basis – aber nicht mehr. Es sind Ideen, die Visualisierungen sind nicht gleichzusetzen mit dem zukünftigen Erscheinungsbild. Im Jahr 2019 will die Moderne Stadt einen Wettbewerb starten, Investoren können ihre Vorstellungen für die Baufelder im Deutzer Hafen präsentieren. Bis zum Jahr 2021 soll die sogenannte Bauleitplanung beendet sein. Der Begriff meint, dass die Stadt die Entwicklung ordnet, etwa über Bebauungspläne.

Was sehen die Pläne vor?

Die Fläche ist in 27 Baufelder geteilt. Dafür haben die Architekten ein System namens „Deutzer Block“ entwickelt, also Wohnblöcke mit jeweils einer großen Öffnung in den Innenhof. Heißt: Jeder Investor kann jedes Baufeld individuell flexibel gestalten. 30 Prozent der Wohnungen will die Moderne Stadt als öffentlich-gefördert ausweisen, also billiger als die Marktmiete. Die Wohnungen sollen an keiner separaten Stelle stehen, sondern über den kompletten Deutzer Hafen verteilt sein.

Der Rahmenplan für den Deutzer Hafen.

Der Rahmenplan für den Deutzer Hafen.

Welche Besonderheiten gibt es?

Am Ende des Hafenbeckens, dem Hafenkopf, stellen sich die Planer einen höher gelegenen Pool vor – wohl mit aufbereitetem Rheinwasser. „Der Hafenkopf ist ein besonderer Ort“, sagte Cobe-Projektmanagerin Karoline Liedtke. Zur Promenade sagte sie: „Sie ist der Geist des Hafens.“ Auch eine Markthalle haben die Dänen aufgenommen, zudem sechs Plätze, einen Skaterpark und eine Freizeithalle.

Was ist mit dem Verkehr ?

Das Konzept sieht zwei Haltestellen für einen möglichen Wasserbus vor. „Das ist stark nachgefragt bei den Bürgern“, sagte Verkehrsplaner Jürgen Carls. Ob der Wasserbus aber kommt, ist unklar. Aktuell lässt die Stadt – unabhängig vom Deutzer Hafen – mit umliegenden Kreisen und Städten die Machbarkeit prüfen. Außerdem ist eine Buslinie geplant, weitere „Mobilitätsstationen“ mit Car-Sharing und Abstellplätzen für Leihräder.

Was passiert mit der Ellmühle?

Im Jahr 2020 zieht der traditionsreiche Mühlenbetrieb nach Krefeld. Die Pläne der Modernen Stadt sehen vor, den Häuserblock aus Ellmühle und angrenzender Auermühle aufzubrechen, dazwischen einen Aufenthaltsplatz zu setzen.

Und die Infrastruktur?

Eine Schule sowie zwei Kitas sind vorgesehen, zudem eine Brücke für Autos und eine für Fußgänger über das Hafenbecken. Stadtplanungsamtsleiterin Anne Luise Müller sagte: „Und wichtig ist: Freiraum, Freiraum, Freiraum.“

Was macht Rewe?

An der südlich gelegenen Bahntrasse sind keine Wohnungen möglich: zu viel Lärm. Dort sollen Büros entstehen, das Kölner Unternehmen Rewe prüft dort eine neue Zentrale. Aktuell erstellt Rewe ein Raumkonzept, 2019 soll eine Entscheidung her.

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