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Betriebskosten steigenOpernsanierung kostet Stadt Köln insgesamt 841 Millionen Euro

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Seit Jahren Baustelle: Die kostspielige Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz ist Dauerthema der Politik.

Seit Jahren Baustelle: Die kostspielige Sanierung der Bühnen am Offenbachplatz ist Dauerthema der Politik.

Köln – Die Sanierung von Oper und Schauspielhaus wird die Stadt Köln insgesamt 841,4 Millionen Euro kosten. Das geht aus Berechnungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Kremer, Hamböker, Boddenberg hervor, die der technische Betriebsleiter der Bühnen, Bernd Streitberger, dem Stadtrat vorgelegt hat. Demnach betragen die Planungs- und Baukosten inklusive der während der Bauzeit anfallenden Zinsen 596,5 Millionen Euro. Hinzu kommen in den nächsten 40 Jahren weitere 244,9 Millionen Euro Zinsen für die erforderlichen Kredite.

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Bis das letzte Darlehen im Jahr 2063 getilgt ist, muss die Stadt ihren Betriebskostenzuschuss für die Bühnen deutlich erhöhen – im Schnitt um 20,5 Millionen Euro pro Jahr. In der Spitze steigt er sogar um 29,4 Millionen (in der Spielzeit 2023/24). Laut aktuellem Wirtschaftsplan liegt der Zuschuss in der Spielzeit 2019/2020 bei 74,2 Millionen Euro und erhöht sich bis zur Spielzeit 2022/23 auf 98,1 Millionen Euro.

Kölner Verwaltung bittet Rat um Budgeterhöhung

Es ist das erste Mal, dass die Stadtverwaltung die Kosten der Finanzierung detailliert beziffert hat. Bei den Baukosten geht Streitberger derzeit von 554 Millionen Euro aus, ursprünglich sollten es mal 253 Millionen Euro sein. Das neue Zahlenwerk ist Teil einer Beschlussvorlage zur Erhöhung des Sanierungsbudgets. Bisher hat die Politik erst 404 Millionen freigegeben. Da sich die Verpflichtungen der Bühnen bereits auf 394 Millionen Euro belaufen und bald für fünf Haustechnik-Gewerke Aufträge in Höhe von rund 39 Millionen ausgeschrieben werden, bittet die Verwaltung den Rat, das Budget auf 554 Millionen anzuheben.

Streitberger betonte, ihm sei wichtig, zuvor auch die Finanzierungskosten und Abschreibungen transparent darzustellen. Zinslasten dieser Größenordnung würden bei allen bedeutenden Investitionen der Stadt anfallen, oft werde dies aber nicht thematisiert. Die Interimsspielstätten von Oper und Schauspiel kosten die Stadt bis 2022 weitere 113,5 Millionen Euro. Somit liegen die Gesamtkosten für die Bühnensanierung samt Zinsen und Interim nach heutigem Stand bei 954,9 Millionen Euro. 

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