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Boxen im Innenraum geplantSo will die Lanxess-Arena durch die Krise kommen

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Willkommen in der Boxengasse: So soll der Innenraum der Arena bei Veranstaltungen aussehen. 

  • Die Arena will sich durch die Krise Boxen, mit einem neuen Konzept für Veranstaltungen vor rund 900 Besuchern.
  • Dabei sollen Viererboxen das Abstandhalten garantieren.
  • Wir erklären, was sonst noch alles hinter dem ausgeklügelten System steckt.

Köln – Das Platzkonzept ist fertig, auch einzelne Künstler und Bands sind bereits involviert. Möglichst schon im Juni will die Lanxess-Arena wieder Konzerte ausrichten. Dabei sollen die Besucher in Plexiglasboxen sitzen, die zur Bühne hin offen sind. „Diese Idee gefällt uns besser als das Autokino-Ambiente, über das wir zunächst nachgedacht hatten“, sagt Arena-Chef Stefan Löcher. In den 224 Vierer-Boxen hätten maximal 896 Besucher Platz. Der Name des Konzepts: „Arena-Now“.

Deutschlandweit einzigartiges Konzept

Konzerte, Comedy und Lesungen geplant Die Idee stammt von den Kölner Veranstaltern Thomas Fasshauer und Tom Thomas, denen die Chicos Event GmbH und die Bootshaus Live GmbH gehören. „Dies ist ein in Deutschland derzeit einzigartiges Konzept für den kulturellen Betrieb von Arenen in Zeiten von Corona. Mit einem ausgeklügelten Raumnutzungs-, Einlass-, und Hygienekonzept wird die Nutzung von kapazitätsstarken Locations ermöglicht“, heißt es in dem Konzept, das der Rundschau vorliegt. Neben den Abstandsregeln gelte bei den Veranstaltungen die Maskenpflicht für die Besucher, zudem sollen die Personalien für eine etwaige Kontaktnachverfolgung registriert werden. In jeder Box dürfen eine Familie oder Personen aus nicht mehr als zwei Haushalten sitzen.

Zunächst Autokino geplant

Die Initiatoren hatten ursprünglich den Plan, aus der Arena ein Autokino zu machen. „Carpool live“ lautete der Name des Konzepts. Doch die Idee ist überholt. Auch zwei Veranstalter, die am Südstadion eine Autobühne geplant hatten, haben inzwischen andere Pläne (siehe Kasten). In der Branche heißt es, dass sich solche Vorführungen kaum lohnen, weil neben der Bühne auch eine kostspielige LED-Wand aufgebaut werden muss. Diese ist in der Arena bereits vorhanden.

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Die Verantwortlichen der Arena warten nun auf die Genehmigung für das Konzept. „Die Anträge haben wir bei der Stadt eingereicht“, sagt Löcher. In der Arena stand zuletzt der Komiker Mario Barth auf der Bühne. Am 8. März war das, seitdem steht die Arena leer, den zu erwartenden Verlust beziffert Löcher inzwischen auf rund 20 Millionen Euro.

Keine Autobühne

Am Südstadion in Zollstock soll nun doch kein Autokino für Konzerte und kleinere Veranstaltungen entstehen. Die Veranstalter Mickael Pick und Klaus Eschmann haben Abstand von ihren Plänen genommen. „Der Hype hat nachgelassen, außerdem öffnen Kinos wieder“, sagte Pick der Rundschau. Beide wollen sich nun auf das Sion-Sommerkino im Rheinauhafen konzentrieren, das sie seit einigen Jahren betreiben.

Am 5. Juni soll die erste Vorführung im Sommerkino stattfinden, das Programm steht noch nicht fest, soll aber in den kommenden Tagen vorgestellt werden. Derzeit findet der Aufbau statt, um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. (tho)

Zwei Veranstaltungen pro Tag können sich die Macher vorstellen, neben Konzerten sind auch Comedy, Lesungen und Kinovorführungen geplant. Zu einigen Künstlern haben die Initiatoren bereits Kontakt aufgenommen, konkrete Namen konnten sie am Donnerstag noch nicht nennen. Schon im Juni soll es mit den Veranstaltungen losgehen, bis Ende August soll durchgespielt werden. Herkömmliche Großveranstaltungen sind derzeit bis mindestens Ende August untersagt. Die Initiatoren befinden sich in Gesprächen mit Sponsoren und Partnern. „Die Menschen sehnen sich nach einem Unterhaltungs- und Eventprogramm und positiven Erlebnissen“, heißt es.

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