BundestagswahlKölner SPD tritt erstmals mit zwei Frauen an

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Im Gürzenich wählten die Delegierten der Kölner SPD ihre Bundestagskandidaten.

Im Gürzenich wählten die Delegierten der Kölner SPD ihre Bundestagskandidaten.

Köln – Es ist ein historischer Moment für die Kölner SPD, als am Mittwoch kurz vor 20 Uhr im Festsaal des Gürzenichs das Ergebnis der Abstimmung verlesen wird. 151 Delegierte aus den Ortsvereinen sind dort, um zu entscheiden, wer bei der Bundestagswahl im September für die Sozialdemokratie antritt. Und dann ist klar: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wird die SPD in den vier Kölner Wahlkreisen zwei Frauen ins Rennen schicken: Sanae Abdi (34) und Marion Sollbach (53).

Gleich drei Kandidaten hatten sich um den Wahlkreis 93 (Porz, Kalk, Deutz, City Nord) beworben: die Juristin Abdi, der Politikwissenschaftler Simon Bujanowski (36) und der Historiker Timon Delawari (44). Während Letzterer mit fünf von 149 gültigen Stimmen chancenlos war, holte Bujanowski nach einer engagierten Rede mit 61 Stimmen (40,9 Prozent) zwar ein achtbares Ergebnis. Doch Abdi setzte sich bereits im ersten Wahlgang mit 83 Stimmen (55,7 Prozent) klar durch. In ihrer Rede hatte die Kölnerin mit marokkanischen Wurzeln vor allem Chancengleichheit zum Thema gemacht. Ihre alleinerziehende Mutter sei putzen gegangen, um ihr eine gute Bildung zu ermöglichen. Als Abgeordnete wolle sie für eine Gesellschaft kämpfen, in der Bildung keine Frage des Geldbeutels sei.

Zwei der Wahlkreise sollen laut Beschluss mit Frauen besetzt werden

Hilfreich dürfte für Abdi gewesen sein, dass Parteichefin Christiane Jäger zu Beginn an einen Parteibeschluss erinnerte, wonach zwei der vier Wahlkreise mit Frauen besetzt werden sollten. Einen Dämpfer bei ihrer Wahl bekam Marion Sollbach. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) war die einzige Bewerberin im Wahlkreis 94 (Lindenthal, Rodenkirchen, City Süd). Sie bekam nur 60,9 Prozent, sprach später von einem „ehrlichen Ergebnis“.

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