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Hommage an Kobe BryantTomate in Chorweiler trägt Basketball-Trikot

Lesezeit 2 Minuten
Puya Bagheri (3. v. r.) stellte die neu gestaltete Skulptur mit Liselotte Heinrich (ganz links) und Inan Gökpinar von der Bezirksvertretung Chorweiler, sowie Laura Rolshoven und Hendrik Schwark vom Stadtplanungsamt vor.

Puya Bagheri (3. v. r.) stellte die neu gestaltete Skulptur mit Liselotte Heinrich (ganz links) und Inan Gökpinar von der Bezirksvertretung Chorweiler, sowie Laura Rolshoven und Hendrik Schwark vom Stadtplanungsamt vor.

Chorweiler – Die „Tomate“ kennt in Chorweiler jeder: Seit 1993 steht die Skulptur am Pariser Platz und zieht die Blicke mit ihrer markanten rot-weißen Farbgebung auf sich.

Ursprünglich wurde sie im Rahmen der „Kunstwoche Kölner Norden“ von dem Bildhauer Bernward Prinz und Schülern des Heinrich-Mann-Gymnasiums geschaffen, um den „Geburtstag“ des Ketchups zu zelebrieren – seit kurzem aber erstrahlt sie in ganz neuem Glanz: Die Tomate selbst wurde zum Basketball umlackiert, die tragenden Hände hingegen zeigen nun ein blau-gelbes Farbmuster und die Schriftzüge „Kobe 8“, sowie „Bryant 24“.

Die Gestaltung ist eine Hommage an den US-amerikanischen Basketballspieler Kobe Bryant von den L.A. Lakers, der im Januar auf tragische Weise bei einem Hubschrauberabsturz starb. Auch in Chorweiler gilt Bryant bei vielen Jugendlichen als Vorbild.

Geringer Aufwand – guter Effekt

Verantwortlich für die Gestaltung ist der Graffiti-Künstler Puya Bagheri, der die Skulptur im Auftrag des Stadtplanungsamtes in ein neues Gewand kleidete. „Wir hatten uns gedacht, wenn wir schon den ganzen Platz neu machen, sollte die Tomate auch einmal einen neuen Anstrich bekommen“, sagt Laura Rolshoven vom Stadtplanungsamt.

„Ursprünglich wollten wir es bereits im Rahmen des Tages der Städtebauförderung realisieren, der wurde jedoch wegen der Pandemie-Beschränkungen abgesagt. Darum hatten wir die Aktion verschoben.“

Puya Bagheri, selbst im Bezirk Chorweiler aufgewachsen, war auch in den Beteiligungsprozessen zur Umgestaltung des Pariser Platzes involviert. Er erinnert sich noch daran, den Bau der Skulptur als Jugendlicher beobachtet zu haben. „Über die Jahre hat sie natürlich gelitten, wurde beschmiert und war der Verwitterung ausgesetzt. Darum finde ich es cool, dass man mit relativ geringem Aufwand einen so guten Effekt erzielen kann.“

Tomate erhält noch zwei neue Anstriche

Das Kobe-Bryant-Motiv hatte Bagheri bereits vor den weltweiten Protesten gegen Rassismus geplant, nun jedoch gewinnt es noch einmal mehr an Aktualität, findet er. „Kobe Bryant hat als Afroamerikaner so viel erreicht und ist für viele zur Ikone geworden. Solche positiven Beispiele brauchen wir hier auch.“

In der aktuellen Gestaltung wird die Tomate jedoch nur gut einen Monat zu sehen sein: Noch zweimal wird Bagheri der Skulptur im Monatsrhythmus ein neues Farbkleid verpassen, bevor sie zur Eröffnungsfeier des Platzes im Oktober wieder ihr gewohntes Rot-Weiß zurück erhalten wird.

„Beim nächsten Mal soll es kein klassisches Graffiti werden, sondern mehr in Richtung abstrakte Kalligraphie gehen, mit vielen Farben und Bewegung“, so Bagheri. Er hofft, mit der Aktion andere inspirieren zu können. „Es gibt in Chorweiler viele talentierte und kreative Leute“, weiß er. „Manchmal braucht es eben einen Funken, um jemanden auf Ideen zu bringen.“

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