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Kommunalpolitiker kritisieren Pläne185 Wohneinheiten sollen in Worringen entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Bauvorhaben Brombeergasse (1)

Auf den Ackerflächen an der Brombeergasse am Ortsrand von Worringen soll das neue Quartier entstehen.

  • Auf einem 4,4 Hektar großen Areal von Ackerflächen sollen in Worringen 185 neue Wohneinheiten entstehen.
  • Ein Beschlussentwurf vermittelt einen ersten Eindruck davon, wie sich die Verwaltung die Entwicklung vorstellt.
  • Kommunalpolitiker kritisieren diese Pläne deutlich. Die Hintergründe.

Köln – Auf der Suche nach Flächen für den Wohnungsbau ist auch Worringen in den Fokus des Stadtplanungsamtes gerückt. Hier ist es ein Areal von Ackerflächen an der Brombeergasse, auf dem zukünftig Wohnraum geschaffen werden soll. Neu ist die Idee nicht, nun jedoch vermittelt ein Beschlussentwurf über die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens einen ersten Eindruck davon, wie sich die Verwaltung die Entwicklung vorstellt.

So umfasst das geplante 4,4 Hektar große Gebiet ein Areal zwischen der Brombeergasse, dem Senfweg und der Straße Auf der Füllenweide. Ein kleinerer Teil erstreckt sich südlich des Senfweges und grenzt an die Neusser Landstraße. Hier möchte das Bauunternehmen Deutsche Reihenhaus GmbH insgesamt 185 Wohneinheiten errichten – darunter 65 als Reihenhäuser und weitere 120 in zwei- bis vierstöckigen Mehrfamilienhäusern. Auch geplant ist der Bau einer Kindertagesstätte und die Einrichtung eines Carsharing-Angebotes. Die Reihen- und Mehrfamilienhäuser sollen dabei jeweils in Gruppen um einen gemeinsamen, offen zugänglichen und begrünten Hof herum angeordnet werden.

Regionalplan frühestens 2025

Der Beschlusstext war der BV Chorweiler bereits in ihrer Sitzung im Mai vorgelegt worden. Im Frühjahr hatten die Kommunalpolitiker einen Beschluss jedoch noch aufgeschoben, da sie Beratungsbedarf sahen. Ein interfraktionelles Gespräch mit der Verwaltung hatte ihre Bedenken aber nicht ausräumen können: Bei der erneuten Vorlage der Beschlussfassung in der jüngsten Sitzung äußerten sie deutliche Kritik – so etwa, dass das Neubaugebiet direkt an den geplanten Retentionsraum zur Hochwasserbekämpfung angrenze. Auch werde die Schulsituation in der Vorlage nicht berücksichtigt. „Die bestehenden Grundschulen im Umkreis sind überlaufen und Kreuzfeld ist noch Zukunftsmusik“, sagte die parteilose Vertreterin Eike Danke.

Aufgrund der noch offenstehenden Fragen war es für die Bezirksvertreter „sehr wichtig, dass die Bürger vor Ort von Anfang an mitgenommen werden“, so Inan Gökpinar, der Vorsitzende der SPD-Fraktion. Statt der Vorlage der Verwaltung fassten sie daher den Beschluss, dass die Verwaltung gemeinsam mit der Deutsche Reihenhaus GmbH noch in diesem Jahr eine offene Informationsveranstaltung anbieten solle.

Die Meinungen und Anregungen der Anwohner, die dabei zur Sprache kämen, sollten in der endgültigen Planung berücksichtigt werden. „Dadurch werden sicherlich noch einige Dinge an die Verwaltung heran getragen werden, die dieser noch nicht bekannt sind“, war Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner überzeugt.

Verfahren noch ganz am Anfang

Die Leiterin des Stadtplanungsamtes Eva Herr versuchte den Eifer zu bremsen: Mit dem Beschluss würde ein Bebauungsplanverfahren schlicht eingeleitet, das Verfahren befinde sich also noch ganz am Anfang. „Zurzeit steht es außerdem dem noch geltenden Regionalplan entgegen, deswegen werden wir das Verfahren erst angehen können, wenn der neue Regionalplan so weit entwickelt ist, dass die Planverfahren parallel laufen können“, so Herr. Der werde aber frühestens 2025 fertig sein. „Natürlich halten wir es für richtig mit den Bürgern zu reden – wenn dann aber anschließend die Planung für zwei Jahre ruht, wird das wiederum Fragen aufwerfen“, meinte sie.

Wolfgang Kleinjans (Grüne) argumentierte jedoch, dass die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bereits erregt sei. „Die Vorlage ist öffentlich einzusehen, viele haben sie gelesen und die Leute sind bereits auf den Barrikaden. Bei uns laufen schon die Telefone heiß – es tut mir leid, aber jetzt müssen sie dadurch.“

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