Neuer Koordinator für SeniorennetzwerkSpaziergang um den Pescher See mit Fabian Pioch

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Fabian Pioch

Pesch – Fabian Pioch hatte an alles gedacht, in der Bäckerei hatte er die Gebäckstücke einzeln einpacken lassen. Bevor er sie verteilte, zog er sich noch Handschuhe über. 1,50 Meter Mindestabstand, maximale Teilnehmerzahl von zehn Personen, außerdem dürfen keine unverpackten Lebensmittel serviert werden, es gibt auch keinen Kaffee aus der Kanne. Das sind die Corona-Auflagen derzeit für soziale Aktivitäten in der Gruppe, lästig zwar, aber notwendig. Pioch (24) ist der neue Seniorennetzwerk-Koordinator für Pesch und hatte zum Antrittsspaziergang um den Pescher See geladen.

Immerhin ist es wieder erlaubt, dass Menschen, die nicht im selben Haushalt leben, gemeinsam etwas unternehmen. Pioch (24) ist der neue Seniorennetzwerk-Koordinator für Pesch. Im Stadttteil soll er ein Seniorennetzwerk aufbauen – im Auftrag der Stadt, die Trägerschaft hat der Caritas-Verband. Bereits Anfang des Jahres trat Pioch seine Stelle an, der Lockdown als Folge der Corona-Pandemie machte erst einmal jegliche Pläne zunichte. Erst jetzt, ein halbes Jahr später als beabsichtigt, konnte die Auftaktveranstaltung stattfinden. Pioch hatte die Pescher Senioren zu einem Spaziergang rund um den Pescher See eingeladen.

Obligatorisch war die vorherige Anmeldung. Mundschutz war dagegen nicht Pflicht, unter der Voraussetzung, dass die Teilnehmer den Abstand einhielten. Der Drang nach Aktivität ist derzeit so groß, dass die Anmeldezahlen sofort nach oben schnellten, kaum war der Flyer erschienen. Einige Interessenten blieben außen vor. „Schade, ich stehe nur auf der Warteliste“, sagte etwa Ursula Slominski (79) enttäuscht.

Gegen die Vereinsamung

In der Hoffnung, sie könne vielleicht doch teilnehmen, war sie zum Treffpunkt, dem Spielplatz an der Fröbelstraße, erschienen, musste dann aber nach Hause gehen. „Ich würde gern beim Seniorennetzwerk mitmachen, davon erhoffe ich mir Austausch und gemeinsame Erlebnisse“, sagte Slominski. Gisela Freitag (75) und Christa Jentsch, ebenfalls 75 Jahre alt, gehörten zu den Glücklichen, die einen Platz ergattert hatten. Viele Jahre habe sie ihre Enkel betreut, erzählte Freitag. „Jetzt bin ich nicht mehr so eingespannt wie früher, nun sehe ich zu, dass ich andere Leute kennenlerne, vereinsamen will ich nicht.“

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Die Teilnehmer vor dem Startschuss zu ihrer Wanderung um den Escher See.

In Pesch gebe es bereits zahlreiche Angebote für Senioren, etwa vom FC Pesch und den beiden Kirchengemeinden, wusste Jentsch. Pesch hat einen überdurchschnittlichen hohen Anteil älterer Menschen: Unter den rund 7750 Einwohnern sind rund 2800 über 60 Jahre alt (Stand 2017). Die Strecke um den See war 3,5 Kilometer lang. Zur Auflockerung hatte Pioch Quizfragen vorbereitet sowie Kurzvorträge zu Fauna und Flora. „Alle paar 100 Meter habe ich angehalten und Erklärungen geliefert“, berichtete er hinterher. Die Teilnehmer hätten ebenfalls Wissen beigesteuert.

„Ich war überrascht, wie gut sich einige Leute auskannten.“ Die Veranstaltung sei ein Erfolg gewesen, die Atmosphäre ausgesprochen offen und herzlich. Pioch ist per Mail oder telefonisch unter der Mobilnummer 0178 9094856 zu erreichen.

Fabian.Pioch@caritas-koeln.de

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