• Es dauert noch ein Jahr, aber dann soll es „Wasser marsch“ heißen in Chorweiler. Die Vorarbeiten zur Umgestaltung laufen bereits.
• Die Anlage wird als abgegrenzte Fläche auf dem Pariser Platz installiert. und soll „programmgesteuerte Wasserattraktionen“ bieten
• Wir stellen das Projekt und den weiteren Zeitplan vor.

Chorweiler – Nachdem es viele Jahre auf dem gesamten Kölner Stadtgebiet eher mau in Sachen Brunnen aussah, hat sich nun das ein oder andere getan. Nicht nur gibt es inzwischen deutlich mehr Brunnen, die überhaupt mit Wasser bespielt sind. Zusätzlich wurde das Projekt „Zwölf Trinkbrunnen für Köln“ Anfang 2019 durch den Rat abgesegnet, betrieben werden die Brunnen durch die RheinEnergie AG.

Für den Stadtbezirk Chorweiler hatten sich die Bezirksvertreter bereits auf den Standort an der Bezirkssportanlage in der Merianstraße geeinigt. Noch in diesem Sommer soll dieser installiert werden. Zusätzlich wird es jedoch einen weiteren mehr als attraktiven Brunnen geben – denn im Zuge der Platzneugestaltung wird auch auf dem Pariser Platz ein Brunnen angelegt, und der soll ein ganz besonderer Brunnen werden.

Kostbares Nass

„Fließende“ Brunnen gibt es wieder einige im Stadtgebiet, nachdem in früheren Jahren vielen das Wasser aus Kostengründen abgedreht worden war. Allerdings dürfen die streng nach Vorschrift eigentlich weder betreten noch darf daraus geschöpft werden – sie alle funktionieren über Umwälzpumpen, die Wasser sparen, aber keinerlei Reinigungsfunktion erfüllen. Auch nicht das wiederbelebte Prestige-Objekt am Ebertplatz. Chorweiler ist die erste Anlage, die ganz offiziell betreten werden darf. (jtb)

Abgegrenzte Fläche auf dem Pariser Platz

Denn geplant ist, dort eine Fontänenfeldanlage zu installieren. Diese wird dann „programmgesteuerte Wasserattraktionen“ beinhalten. Die Anlage wird als abgegrenzte Fläche auf dem Pariser Platz installiert. Über sogenannte Schlitzrinnen wird das Wasser aufgefangen. Die Anlage wird aus zwölf „Parabelstrahlen“ bestehen. Diese wiederum werden in unterschiedlicher Wurfweite von zwei Kreiselpumpen bedient werden. Am Fußende des Feldes wird das Wasser über eine Schlitzrinne dem Reservoirschacht wieder zugeführt – die technische Beschreibung lässt jetzt schon ahnen, dass hier ein wirklich sehenswerter Brunnen installiert werden soll.

Als Attraktion dienen zusätzlich vier senkrechte Fontänen mit einem vollen Wasserstrahl, und hier soll es dann sogar ein Wasserspiel geben, welches mit eigens programmierbaren Motorventilen gesteuert werden wird. Auch das Wasserspiel erhält eine eigene Kreiselpumpe mit nachgeschaltetem Wasserverteiler. Doch damit nicht genug, durch eine Fontänenausleuchtung über lichtstarke Hochleistungs-LED-Scheinwerfer kann dieses Wasserspiel effektvoll mit Weißlicht akzentuiert werden.

Auch wenn es zur Zeit noch eine Vision ist – gerade in Anbetracht der Hitze, die in den letzten Jahren zunehmend auftritt, ist diese Vision doch schon jetzt eine attraktive Idee. Für den Einbau der Brunnentechnik dient dabei ein Stahlbetonschacht mit separatem Wasserreservoir.

Regelmäßige Wartung und Kontrolle

Eines weiß die Stadtverwaltung jetzt schon: „Aufgrund der Lage und Beschaffenheit der Anlage ist davon auszugehen, dass diese für Fußgänger, speziell auch spielende Kinder eine starke Anziehung ausübt“, so ein Stadtsprecher. Aus diesem Grund werde es eine regelmäßige Wartung der Anlage und Kontrolle der Wasserqualität geben, sodass sie bedenkenlos genutzt werden kann – und somit wird der Brunnen der erste offiziell begehbare Brunnen der Stadt werden.

Wer bis dato noch nie in Chorweiler war, wird in Zukunft nicht mehr um einen Besuch dieses Highlights herumkommen. Zusätzlich zu diesem Vorgeschmack auf die neue Ära in Chorweiler gibt es die gute Nachricht, dass der Pariser Platz voraussichtlich noch im Herbst diesen Jahres so weit fertiggestellt sein wird.

Der Brunnen wird dann aber noch nicht laufen, die Brunnensaison ist dann leider schon vorbei. Eine voraussichtliche Inbetriebnahme des Brunnens sei dann nach der Frostperiode im Frühjahr/Frühsommer 2020 geplant.

Ein Kommentar: Gute Nachricht

Tobias Wolff zu der Brunnenanlage in Chorweiler

Schau an. Nicht Ehrenfeld, nicht Nippes, auch nicht die „Neue Mitte“ in Porz bekommt Kölns modernsten und bislang einzigen offiziell begehbaren Brunnen, sondern Chorweiler. Und das ist eine gute Nachricht, denn sie untermauert die ernsthafte Absicht, nicht nur den Bezirk, sondern auch den Stadtteil Chorweiler aufzuwerten. Man mag das als Spielerei abtun, die nur Geld kostet – wer aber erlebt hat, wie sich der Ebertplatz unabhängig von allem anderen allein durch einfaches Wasserandrehen wieder belebt hat, kann sich gut vorstellen, dass auch in Chorweiler neues Leben einzieht. Mal ganz abseits von allen sonst nötigen Modernisierungsmaßnahmen.

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