D’r Zoch schwemmtRheinschwimmen fand nach Pause wieder statt

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Rheinschwimmen 2019

Köln – Verdutzt bleiben die Spaziergänger am Rheinufer stehen. Etwa 100 Menschen treiben an diesem Donnerstag in der Strömung und winken gut gelaunt herauf. Viele tragen bunte Hüte und Schwimmreifen oder Kostüme. In fast karnevalistischer Manier schwimmt der Zug von den Poller Wiesen bis zur Zoobrücke.

Es ist das zweite Rheinschwimmen des Deutschen Unterwasser Clubs Köln (DUC) nach längerer Pause. Von 2014 bis 2016 wurde die über 50 Jahre alte Veranstaltung nicht mehr genehmigt – aus Sicherheitsgründen. Zu Spitzenzeiten nahmen bis zu 500 Leute teil. Viele hatten selbst gebaute Flöße dabei, von denen sie Bier und Sekt ausschenkten. „Wer soll da den Überblick behalten“, sagt DUC-Pressesprecherin Manuela Kronenberg heute selbstkritisch. Jetzt gelten strenge Regeln.

Flossen und Neoprenanzug sind Pflicht

Teilnehmen dürfen nur DUC-Mitglieder und Freunde. Flossen und Neoprenanzug sind Pflicht. DLRG und Wasserschutzpolizei sind vor Ort. Und am wichtigsten: Es herrscht striktes Alkoholverbot. Dafür darf die Veranstaltung seit 2017 wieder stattfinden. 2018 fiel sie wieder aus, dafür nennt der Verein aber organisatorische Gründe. „Sie hatten ja schon Recht“, sagt Rudi Hirsch (69) und meint die Behörden. Er nimmt seit 1984 teil.

„Ich bin auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder dabei“, sagt Melanie Kluge (31), noch während sie in Deutz ans Ufer watet. Für sie war es das erste Mal, wie auch für den 12-jährigen Mateo Dargel Argote. Er war vorher etwas nervös, strahlte am Ende aber glücklich. „Eigentlich sehr gut“, sei alles gewesen. „Nur nass.“

Zwei Männer schauen dem Treiben vom Ufer aus zu. Der ehemalige Vereinsvorsitzende Fred Mohr (86) schwamm 50 Jahre lang mit und darf wegen einer Augen-OP jetzt nicht mehr. Sein Kollege Dieter Burlaga (78) wäre körperlich locker noch in der Lage. Seine Begründung, warum er nicht mitschwimmt, ist halb Scherz, halb ernst: „Weil ich kein Bier trinken darf.“

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