Das passende Amt für die ZukunftMichael Hermanns Duales Studium bei der Stadt Köln

Lesezeit 3 Minuten
michael hermanns

Michael Hermanns

  • Michael Hermanns hat sein Duales Studium bei der Stadt Köln mit der Gesamtnote 1,1 abgeschlossen.
  • Nun arbeitet er in der IT-Architekturplanung.
  • Der Weg dorthin war aber alles andere als geradlinig.

Köln – Nach dem zehnten Schuljahr hat er die Schule hingeschmissen – Schluss mit Gymnasium, einfach etwas anderes machen. Michael Hermanns wurde Gartenbauer, Soldat, Bürokaufmann. In diesem Jahr hat er dann sein Duales Studium zum Wirtschaftsinformatiker abgeschlossen – als Studiengangsbester, Gesamtnote 1,1.

Der Ausbildungsbetrieb, die Stadt Köln, hat Michael Hermanns (32) natürlich sofort übernommen. Er arbeitet in der IT-Architekturplanung, wo die städtischen Prozesse in der Informationstechnik aufeinander abgestimmt und für die Zukunft weiterentwickelt werden. Eine hochkomplexe Angelegenheit.

Hardware bildet das Fundament

„Die IT ist selbst wie ein Gebäude aufgebaut“, erklärt Michael Hermanns. Das Fundament bildet die Hardware. Kabel und Speicher gehören zum Beispiel dazu. Sinngemäß weiter oben sind die Neuentwicklungen beheimatet. In der IT-Architekturplanung geht es um alles, „was uns weiterbringt und was ins Gebäude passt“, sagt Michael Hermanns.

Sein Weg bis zum Amt für Informationsverarbeitung ist verschlungen und ereignisreich: Nach dem zehnten Schuljahr hat der gebürtige Eifeler eine Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer gemacht:„Das Arbeit war schön und anspruchsvoller als viele glauben.“ Nach der erfolgreichen Prüfung holte er sein Fachabitur nach. Dann kam der Wehrdienst. Michael Hermanns blieb für acht Jahre als Zeitsoldat bei der Truppe, hat nebenher in der Abendschule eine Ausbildung zum Bürokaufmann abgeschlossen. Mit der Nato war er in halb Europa unterwegs und kam dabei auch schon mit der Informationstechnik in Kontakt.

Duales Studium bei der Stadt Köln

Dann bewarb er sich für ein Duales Studium bei der Stadt Köln. „Ich wollte wieder sesshaft werden“, erzählt er. „Und es gefällt mir, für die Gesellschaft einen Beitrag zu leisten.“ Am Anfang hatte er Zweifel: „Die Herausforderung war groß, weil ich so lange aus der Schule raus war.“ Aber es lief schon im ersten Semester ganz gut. Die Ausbildung ist auf dreieinhalb Jahre angelegt: zwei oder drei Tage pro Woche Unterricht an der Rheinischen Fachhochschule in Köln, die übrige Zeit im Amt. Seine Bachelor-Arbeit hat Michael Hermanns über die Vorteile eines standardisierten Projektmanagements und dessen Bedeutung für die kommunale Verwaltung geschrieben. Das passt zum Arbeitsalltag. 

Das Amt für Informationstechnik befindet sich an der Enggasse, mitten in der Innenstadt. Die Büros für 350 Mitarbeiter sind modern ausgestattet, in einem Raum hängen die bunten Zettel vom letzten Meeting an der Glasscheibe. „Den Kunden im Blick haben“, steht hier zum Beispiel. Die Kunden sind die anderen Ämter. Die IT liefert die Grundlagentechnologie und arbeitet zum Beispiel an der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, laut dem Bürger ihre Behördengänge künftig online erledigen können: Bauangelegenheiten, Wohnung ummelden, Hundesteuer – vieles soll ohne Warteschlangen möglich sein.

Bedarf ist da

30 Duale Studenten gibt es im Amt, drei davon in der IT-Architekturplanung. „Wir haben eine hohe Ausbildungsquote. Es ist wichtig, dass wir uns mit jungen Leuten ausstatten können“, sagt Sachgebietsleiter Ralf Sutorius (48). Der Bedarf ist da, in der nächsten Zeit gehen viele Mitarbeiter in den Ruhestand.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auf dem Arbeitsmarkt wird die Stadt kaum fündig – die Gehälter in der freien Wirtschaft liegen meistens über den städtischen Tariflöhnen. Deswegen wird versucht, den ausgebildeten Nachwuchs über moderne Technik, eine flexible Organisationsform sowie Weiterbildungsmöglichkeiten zu binden. Michael Hermanns überlegt schon, ob er berufsbegleitend noch seinen Master-Abschluss macht.

Rundschau abonnieren