Debatte um HafenausbauHGK nennt Verzicht auf Godorfer Hafen einen Fehler

Lesezeit 2 Minuten
Die Einfahrt zum Godorfer Hafen.

Die Einfahrt zum Godorfer Hafen.

Eine Woche nach der Ankündigung des schwarz-grünen Ratsbündnisses, die Erweiterung des Godorfer Hafens bis Jahresende endgültig zu beerdigen, hat der Vorstand der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) Kritik an der Entscheidung geübt. Man sehe das Projekt „weiterhin als zwingend notwendig an“, teilte das Unternehmen mit. Die HGK halte es „für einen Fehler, den Beschluss des Rates der Stadt Köln zum Ausbau des Godorfer Hafens aufzuheben“. Es gebe in Deutschland über alle Parteigrenzen den Konsens, dass es aus Umweltgründen sinnvoll ist, Güter von der Straße auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern.

PWC-Gutachten von Ende 2016

Auch die IHK Köln fordert weiterhin den Hafenausbau – dadurch könnten innerstädtisch 50 000 Lkw-Fahrten pro Jahr entfallen. Jörg Frank, Grünen-Ratsherr und Mitglied im HGK-Aufsichtsrat, hatte erklärt, der Ausbau sei „ökologisch wie ökonomisch unsinnig“. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau bezeichnete die Prognosen zur Wirtschaftlichkeit als „völlig überzogen“. Die HGK kontert nun, ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC habe Ende 2016 auf Basis aktualisierter Daten „ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis“ für den Hafenausbauer mittelt. Laut den Prüfern sei das Projekt auch nach EU-Vorgaben „aus volkswirtschaftlicher Sicht unter Beachtung verkehrlicher Nutzen als positiv zu bewerten“.

8 Millionen Euro abschreiben?

Der Vorstand zeigte sich „befremdet“ darüber, das Politiker der HGK „Geldverschwendung“ unterstellten. Die HGK sei ein erfolgreiches Unternehmen im Stadtwerke-Konzern und wolle in Godorf der Forderung nach mehr nachhaltigen Gütertransporten nachkommen. Laut Gutachten könnten durch Godorf 125 000 Container vom Lkw auf das Schiff verlagert werden, was die Straßen entlaste. Ein endgültiger Ausbaustopp hätte laut HGK eine sofortige Abschreibung von acht Millionen Euro zur Folge – Geld, das im Haushalt der Stadt Köln fehlen werde. (fu)

Rundschau abonnieren