Demo mit AbstandKölner Stadtführer schlagen Alarm

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Als Jan von Werth kostümierte sich einer der Demonstranten. Sie wollen wieder Gäste führen, Geschichte(n) erzählen.

Als Jan von Werth kostümierte sich einer der Demonstranten. Sie wollen wieder Gäste führen, Geschichte(n) erzählen.

Köln – „Ihr wrackt uns ab. Ohne Prämie“ oder „Soforthilfe auch für Lebensunterhalt“ haben sich Demonstranten auf Plakate geschrieben, die sie um fünf vor zwölf Uhr auf dem Alter Markt in die Höhe halten. Sie verstehen sich als Kulturbotschafter, professionelle Kölngeschichte(n)-Erzähler wie der Stadtführer, der sich als Jan von Werth kostümiert hat.

Rund 60 Solo-Selbstständige und Inhaber kleiner Agenturen setzten sich Montagmittag am Rathaus vehement für eine sofortige Aufhebung des Tätigkeitsverbots ein und dafür, dass ihre Berufsgruppe als Gästeführer Soforthilfen auch für den Lebensunterhalt erhalten könne.

„Wir fallen durch alle Raster“, klagt eine Solo-Selbstständige, die unter anderem für Köln Tourismus oder Ausflugsschiffe arbeitet. In den vergangenen acht Wochen sei das Einkommen komplett weggebrochen, so Christine Schauerte von „Stadtgeschichten“. Einige bezögen nun Hartz IV, andere müssten einen Teil ihrer Altersvorsorge aufbrauchen. Es sei nicht nachvollziehbar, wieso die Gästeführersparte frühestens ab 30. Mai wieder aktiv sein dürfe, betont Ilona Priebe, Inhaberin einer Stadtführungs-Agentur. Viele Kollegen arbeiten in kleinen Gruppen an der frischen Luft – sie könnten die Hygieneregeln gut einhalten. „Wir sind existenziell betroffen von den Entscheidungen der Politik.“ (MW)

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