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Deutzer HafenEllmühle in Köln soll zum Denkmal werden

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Ellmühle

Gebäude mit dem "Au­rora"-​Son­nens­tern: Die Ellmühle von 1910 ist schüt­zens­wert. So bewertet es ein neues Gut­ach­ten.

  • Momentan werden dort jährlich 365.000 Tonnen Weizen und Roggen gemahlen
  • Bis 2020 ist das Gebäude noch von Goodmill angemietet
  • Der Traditionsbau soll somit auch während der Entwicklung des neuen Quartiers stehen bleiben

Köln – Die Ellmühle im Deutzer Hafen soll laut Stadt unter Denkmalschutz gestellt werden.  Das ist das Ergebnis eines neuen Gutachtens des  Amtes für Denkmalschutz.

Vor allem zwei Gründe sieht Stadtkonservator Thomas Werner: Zum einen die teils historische Bausubstanz sowie die Bedeutung als Synonym für den Deutzer Industriehafen. Der Status als Denkmal soll den Traditionsbau von 1910 auch während der Entwicklung des neuen Quartiers „Deutzer Hafen“ sichern, weil der langgestreckte Bau neben den Kirchentürmen und dem Dom stadtbildprägend  sei.

Wann das Verfahren abgeschlossen ist, ist unklar, 2015 war es gestartet. Große Eile herrscht nicht, weil der aktuelle Nutzer Goodmills die Ellmühle noch bis 2020 braucht. Dort werden  jährlich 365.000 Tonnen Weizen und Roggen gemahlen, damit zählt die Mühle laut Goodmills zu einer der bedeutendsten in Europa.  2020 zieht das Unternehmen nach Krefeld, die Suche nach einem neuen Standort in Köln war gescheitert.

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Die Stadt Köln muss bei geplanten Eintragungen von Gebäuden als Denkmal ein sogenanntes „Benehmen“ mit dem Landschaftsverband Rheinland herstellen, das ist über das Gutachten erfolgt. Die Verwaltung hat die Expertise nun an den Besitzer geschickt, dabei handelt es sich um die „Moderne Stadt“,  also die Stadtentwicklungsgesellschaft der Stadt. Im Jahr 2016 hatte die „Moderne Stadt“ die Ellmühle von Goodmills gekauft, beim Verkauf vereinbarten beide, dass die Mühle bis 2020 dort bleiben kann. Die „Moderne Stadt“  hat  einige Wochen Zeit, Stellung zu nehmen. Das Unternehmen kann den  Plänen entweder zustimmen oder dagegen klagen.

Andreas Röhrig, Geschäftsführer der „Modernen Stadt“, sagte am Montag: „Wir werden uns Zug um Zug mit dem Stadtkonservator  abstimmen.“ Werner pflichtete dem bei. Wie berichtet, lässt das Unternehmen ein neues Quartier  bauen. Auf einer Fläche so groß wie 52 Fußball-Felder sollen unter anderem 3000 Wohnungen und 6000 Arbeitsplätze entstehen. 2021 soll die Erschließung beginnen,  fertig  wird es nach 2030. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 500 Millionen Euro.

Mühle stammt von 1910

Die Mühle stammt von 1910, einst waren es  zwei getrennte Häuser: die Auermühle und die Mühle „Leysieffer & Lietzmann“, später als Ellmühle bekannt. Im  Zweiten Weltkrieg wurden Teile zerstört, wuchsen danach  zur   Ellmühle  zusammen. Laut Gutachten   bietet sich eine Nutzung für Gewerbe, Wohnen  oder Kultur an.

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